Das erste, was mir beim Thema »FKK« einfällt, sind die Fanatiker, die darin wetteifern, möglichst lange, möglicht oft und möglichst überall nackt zu sein. Seitenlange Berichte kann man da lesen darüber, wie sinnvoll, gesund und praktisch es sei, nackt den Garten umzugraben, das Auto zu waschen oder die Spülmaschine auszuräumen. Manchmal auch mit Fotos, auf denen man nackte Männer sieht, die mit von heiligem Ernst geradezu verkniffenem Gesichtsausdruck nackt ein Loch in ein Brett bohren, eine Glühbirne auswechseln oder Zwiebeln schälen. Es sind übrigens durchweg Männer um die fünfzig, die dererlei Unsinn vor sich her treiben.
Dann ist da diese Anti-Sex-Heuchelei. »FKK hat - definitiv ! - nichts mit Sex zu tun!« Es folgen mehr oder weniger Wortreiche Begründungen. Die wortreichen Begründer - ebenfalls fast immer Männer um die fünfzig - findet man dann garnicht selten auf gaychat oder gayromeo wieder, bei swingfreunde.de oder sonstigen Sex-sites, auf der Suche nach versautem, tabulosem und verdorbenem.
Als nächstes kommen die endlosen Intimrasur-Diskussionen: ob oder ob nicht, und wenn nein, warum nicht, und wenn ja, wie weit, und auch hinten ? (hinten, ja Hintern!) usw. Selbstverständlich hat auch das überhaupt nichts mit Sex zu tun, sondern ist einfach nur »praktisch«, ganz progressive stehen sogar dazu, daß sie es als »aesthetisch« empfinden. Schließlich gibts darüber auch schon wieder eigene sites.
Und wenn man das alles mit dem vergleicht, was man selbst so »beim FKK« macht, erlebt, beobachtet - dann muß man wirklich sagen: »FKK« hat nicht nur mit Sex, sondern auch mit der nackten Realität definitiv nichts mehr zu tun !
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