Exzentrizität ist die ontologische Eigenschaft des Menschen, keine Mitte zu haben, so sein zu können, aber auch anders, und dennoch eine Mitte, ein Apriori innerhalb seines geschichtlichen und kulturellen Zusammenhangs haben zu müssen, ein Zentrum, das eingeklammert ist von der Geschichtlichkeit des Menschen, und ohne diese abwesend oder zumindest verborgen wäre, wiewohl es klar ist, dass der Mensch ohne Geschichte, Gesellschaft und Kultur nicht existiert und daher immer eine scheinbare, eine relative Mitte hat. Das Wesen des Menschen ist aber exzentrisch, also ohne Mitte, jedoch verborgen unter seinem geschichtlichen Gewand, und seine Würde besteht darin, es prinzipiell abstreifen und ein anderes überziehen, die Mitte verlassen und an jede Grenze wandern zu können.
(Das ist so ein Gedanke von Helmut Plessner, einem Philosophen zu Anfang des 20.Jahrhunderts in der Nähe der Existenzphilosophie, den ich angesichts des höchst fragwürdigen Blablas da oben offensichtlich nicht so richtig verstanden habe.)
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