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Marmeladenkapitalist schrieb am 23.5. 2006 um 22:04:41 Uhr über

Exportweltmeister

Wir sind Exportweltmeister - in absoluten Zahlen. Das heisst, wir 80 Millionen exportieren per Saldo größere Werte als China mit seinen 1,2 Milliarden, als die USA mit ihren 300 Millionen und als Japan mit seinen 117 Millionen Einwohnern.

Wir tun das, weil unsere Qualität besonders hoch und unsere Lohnstückkosten besonders niedrig sind. Für einen Billigplastikartikelhersteller in China lohnt es sich, seine Billigplastikverarbeitungsmaschinen beim Billigplastikverarbeitungsmaschinenhersteller in Deutschland zu kaufen, weil er dann hohe Standzeiten bei geringen Kosten je Produktionsstunde und Stückzahl realisieren kann.

Der deutsche Billigplastikverarbeitungsmaschinenhersteller und die Billigplastikverarbeitungsmaschinenherstellerkreditbank verdienen sich also am Export dumm und dämlich. Fragt sich: Was tun sie mit dem Exporterlös? - Klar: Sie investieren in eine Billigplastikverarbeitungsmaschinenherstellung. In China, um nahe beim Kunden zu sein. Dies ermöglicht ihnen der deutsche Billigplastikverarbeitungsmaschinenwerksarbeiter mit seiner jahrzehntelangen Lohnzurückhaltung.

Da der Billigplastikverarbeitungsmaschinenhersteller jedoch nie günstig genug produzieren kann, schmiert er ein paar Poitiker, damit sie eine Arbeitszeitverlängerung und den Wegfall des Kündigungsschutzes durchsetzen. Als begleitende Maßnahme wird die Agitprop-Röhre namens INSM-Bürgerkonvent-KonventFürDeutschland-MeinhardSmeagull-Raffelhüschen-Rürup-Unsinn angeworfen und die Schrott-Presse geschmiert.

Damit wäre in jedem Fall ein höheres Angebot der Ware »Arbeit« am Markt durchgesetzt, was weitere »Lohnzurückhaltung«, mehr Arbeitslose und billigere Billigplastikverarbeitungsmaschinen möglich macht. Gleichzeitig legt er größten Wert auf höhere Lebenshaltungskosten für Billigplastikverarbeitungsmaschinenwerksarbeiter, z.B. durch eine höhere Mehrwertsteuer - von der seine Exporte ja befreit sind - , damit die Arbeiter und am besten auch ihre Frauen und irgendwann ihre minderjährigen Kinder gezwungen sind, zum Überleben all ihre Arbeit auf den Markt zu werfen, damit Arbeit NOCH billiger wird.

Einzige Lösung: Gesetzliche Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche. International.


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