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mcnep schrieb am 17.1. 2005 um 19:51:21 Uhr über

Es-ist-nichts-Gesundes-an-meinem-Leibe

Eine frühe Kantate Johann Sebastian Bachs, aus dem ersten Kantatenjahrgang 1723. Highlight des ganzen ist der Eingangschor, eine Doppelfuge mit anschließendem Posaunenchor, wobei ein schon damals altertümlicher Zink die Rolle des Soprans übernimmt. Der Text knallharter Barock, als Beispiel das Rezitativ des Tenors:

Die ganze Welt ist nur ein Hospital,
Wo Menschen von unzählbar großer Zahl
Und auch die Kinder in der Wiegen
An Krankheit hart darniederliegen.
Den einen quälet in der Brust
Ein hitzges Fieber böser Lust;
Der andre lieget krank
An eigner Ehre häßlichem Gestank;
Den dritten zehrt die Geldsucht ab
Und stürzt ihn vor der Zeit ins Grab.
Der erste Fall hat jedermann beflecket
Und mit dem Sündenaussatz angestecket.
Ach! dieses Gift durchwühlt auch meine Glieder.
Wo find ich Armer Arzenei?
Wer stehet mir in meinem Elend bei?
Wer ist mein Arzt, wer hilft mir wieder?


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