Ich lege das nur ab, um mich daran mal in zehn Jahren erinnern zu können:
Ich nehme diesen dümmlichen Seidenmattartikel der aktuellen Ausgabe jetzt mal als Aufhängepunkt, obwohl das nichts, rein gar nichts, damit zu tun hat, daß ich auf einem Konzert vor etwas über Jahresfrist von diesen Vollidioten, auf welches ich, eigentlich wider Willens, von einem nahezu grenzdebilen diabetischen, kiffenden und (hoffentlich) zukünftigen Krüppel (ich warte darauf, daß ihm die Beine abfaulen...stetig und immerwährend) hingeführt worden bin, einen Hammer-Tinnitus bekommen habe, nicht weil es zu laut gewesen wäre, aber eben weil der dümmliche, greise, häßliche australische Mischer im »Butterclub« (eine üble Abiturienten-Pilsbar in Ostberlin) keine Frequenzen jenseits der 5 Khz-Marke mehr hört und deshalb die Höhen raufdreht bis in den Himmel zum lieben Herrgott. Und natürlich weil die Musik von »Seidenmatt« (haha!) so extrem schlecht ist daß sich einem die Fußnägel aufrollen. (Postrock halt. Obwohl der Zug seit 1996 abgefahren ist. Naja.)
Das diese grenzdebilen Trainingsjackenträger mehrfach in der Vergangenheit von eurem Magazin erwähnt wurden hat mich schon ein wenig mißvergnüglich gestimmt. Aber daß jetzt auch noch ein full feature Artikel über die in der aktuellen Ausgabe erscheint (schnaub!) schießt dem Fass den Boden aus!!! Aber...it tells.
Um es auszuführen: Dieser Artikel (uneingenommen von der Tatsache, wie gesagt, daß diese Idioten mich auf Lebenszeit geschädigt haben) verdichtet in ungefähr 60 Zeilen alles, was bei euch in den letzten fünf, sechs Jahren katastrophal schief gelaufen ist.
Ich meine, euer Magazin da war schon immer etwas schrullig, mit diesen ganzen proseminaristischen Theorieartikeln und diesem ganzen Quatsch. Aber darüber konnte man wenigstens noch immer herzhaft lachen... Und das ist nicht böse gemeint, das ist wirklich immer lustig! Ich lese sowas schenkelklopfend gerne!
Aber da hat sich seit Jahr und Tag irgendwie so ein diffuser schwärmerischer Ton eingeschlichen, den man nicht anders als mit Entsetzen wahrnehmen kann. Kostprobe Seidenmatt-Artikel:
» 'Es wäre toll [hahaha «toll»!!!], wenn ich von einer Tour wiederkommen und von dem Geld meine Miete bezahlen könnte. Das wird aber nicht passieren', sagt Jan. Abwarten. Es gibt Hoffnungen und Träume«.
HAHAHA! Hoffnungen und Träume! Und gleich kommt die Biene Maja und nimmt einen mit Sigur Ros mit ins LaLa-Land.
Pfffffffffft.
Oh ja, wir sind alle jung und träumen den ganzen Tag und machen Indie Rock und sind alle total gute Freunde. Oh mein Gott.
Bitte stellt das ab! That's when I reach for my Revolver! Und deshalb höre ich auch nur noch texanischen Hustensaftrap.
Gut. Ich wollte noch mehr schreiben, aber ich muss jetzt los, mein Dealer wartet!
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