Die Ballade vom Bitkönig
Wer tastet sich nachts die Finger klamm?
Es ist der Benutzer mit seinem Programm.
Er tastet geschwind, er tastet schnell,
im Osten wird der Himmel schon hell.
Sein Haar ist ergraut, seine Hände - sie zittern,
vom unablässigen Hauptspeicherfüttern.
Da - aus dem Programm tönt ein Geflüster:
Wer popelt an meinem Befehlsregister?
Bleib' ruhig, bleib' ruhig, meine liebe ZE,
ich tu Dir ganz bestimmt nicht weh.
Mein Meister, mein Meister und siehst Du nicht dort,
aus dem Akku schleicht sich ein Vorzeichen fort.
Nur ruhig, nur ruhig mein liebes Kind,
ich hole es wieder, ganz bestimmt.
Mein Meister, mein Meister, hörst Du das Grollen,
die wilden Bits durch den Speicher tollen?
Nur ruhig, nur ruhig, das haben wir gleich,
die sperren wir in den Pufferbereich.
Er tastet wild, er tastet besessen,
Mist - er hat das Sichern vergessen.
Der Rechner schreit auf in höchster Qual,
da zuckt durch das Fenster ein Sonnenstrahl.
Die Konsole schimmert im Morgenrot,
der Bitkönig lebt - das Programm ist tot !!!
(frei nach Johann Wolfgang von Goethe)
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