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S. schrieb am 8.9. 2021 um 04:28:07 Uhr über

Erläutern

wenn unser deutschlehrer dieses wort sagte wußte ich nie was damit gemeint war und konnte plötzlich nicht mehr über das besprochene stück nachdenken weil meine ganze aufmerksamkeit dem unbekannten wort galt und nachzufragen wäre mir nach den durchgemachten auslachern niemals in den sinn gekommen. so mußte ich damit leben zu schwitzen wenn erläutert werden sollte und nicht mehr denken zu können. einmal, erwischt, es war schon in der zwölf, und ich hatte erläutern längst verstanden aber noch immer eine besondere Unaufmerksamkeit in deutsch ich wußte nie über was genau die da eigentlich alle reden und kam auch nie wirklich dahinter und es war irgendwas mit don carlos und schiller und eine der Hauptszenen sollte erläutert werden. ich hatte sie nicht gelesen, jedenfalls nicht genau, aber etwas hatte sich mir eingeprägt, das da einer ständig zweifelte ob das alles richtig sei was er tut und dem sich ein gedanke aufdrängt und er sich diesem Gedanken am ende nicht mehr erwehren kann und es zu einer bluttat kommt. Oder auch nicht. ich weiß es alles nicht mehr so genau. jedenfalls aber erinnere ich was ich, erwischt, und unbrobereitet etwas sagen sollte, und ich kam wirklich selten dran, und die ganze klasse wusste das ich heimlich unter der bank schnell noch etwas las von der geschichte weil ich zu hause nix gelesen hatte und wartete gesapannt auf meine Antwort und natürlich darauf das ich irgendetwas zusammenstottere. und es gab da auch diesen etwas längeren peinlöichen mOment, wo man nichts sagt, und alle warten, und jetzt müsste aber was kommen, aber noch immer warteten sie wie wenn der sadismus in der zwölften einfach noch etwas größer ist als in der fünften, und ich saß da, schon geschlagen und dann ging mir ein satz durch den kopf, und ich wusste schon, mir gehen öfter mal sätze durch den kopf, und ich vergesse die am besten immer gleich wieder, weil ich sie genauer betrachtet für nicht klug halte und erst mal lieber nicht einfach so heraus sage, und dann ist es für die schule eh zu spät, dann kommt ein anderer dran, aber dieser satz, den wendete ich schnell zweimal hin und her und fand ihn noch immer nicht übel, und jetzt einmal mutig sein und auf gut glück den raushauen, schlimmer kann dieses peinliche warten auf das ich was sage auch nicht mehr werden, und ich rief hinaus in die Klasse nach vielleicht insgesamt zwanzig sekunden die aber eine gefühölte halbe Stunde, nein, mindestens Minuten waren, jedenfalls schlimm genaug, ich rief also, „Der Gedanke strebt zur Tat“.
Vor da ab war ich schlagartig ein Schüler der bisher Immer! bei der vier lag einer der ab nun keine Benotung die schlechter als eine drei war mehr erhielt, samt einer Lobhudelei des dicken rotgesichtigen Lehrers vor der gesamten klasse, „aus dem SChmidt würde doch noch mal was


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