Aller Zorn, alles Unverstehen, alle blinde Ohnmacht dieser Welt ist vom Erdboden aus in mich hineingewachsen in diesem Augenblick. Ich sah sie an, ihre Schönheit, für die sie freilich nichts kann, ja, die sie nicht einmal hervorkehrt, ich schürzte die Lippen, um etwas Gewichtiges zu sagen doch verharrte weiter im Schweigen.
Nein, sie kann nichts dafür. Sie ist eben so. Und ich bin selber schuld. Ihre Ansichten hat sie mir ja oft genug in unseren nächtlichen Gesprächen dargelegt. Sie kann mit dem Konstrukt Beziehung nichts anfangen, rein gar nichts. Hat sie auch nicht nötig. Sie lebt den Tag, und das macht sie zu einem der glücklichsten Menschen weit und breit. Ihr Glücklichsein macht sie attraktiv. Sie merkt überhaupt nicht, was schiefläuft. Aus jeder Situation macht sie das Bestmögliche. Sie nimmt das Leben hin wie es kommt, so wie es die Weisen empfehlen würden.
Und ich stehe da wie ein Pfau mit abgeknickten Federn, stammele irgend etwas. Sie fragt nach, hat mich nicht verstanden. Ich sage: Nein, äh, nichts.
Ihr großer Körper, den sie so gerade hält, der so voll Kraft und mütterlichem Stolz ist. Ich klebe an ihr. Sie ist Mutter. Warum nicht meine? Ich will alles vergessen. Ich habe nichts. Ich bin nichts. Ich will zu ihr schwimmen.
Mach, daß das aufhört!
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