»Ein Bursche wird mit Erbsenstroh umwickelt; an den Händen mit Fausthandschuhen angetan, kriecht er auf allen Vieren im weihnachtlichen, Fastnachts- Ernte-, Kirmes-, Braut- oder sonstigen Festmaskenumzug als Tanzbär, womöglich an eiserner Kette oder mit einem Tanzstock: das ist der weithin durch Deutschland bekannte Erbsenbär.«
(Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin und Leipzig 1927 Bd. 2, 885 ff)
Interessant die Janusgestalt des Erbsenbärs im Erntebrauch: die geschlechtsreifen Burschen dreschen das Stroh um die Wette, wobei der letzte entweder zum Erbsenbär oder zum Erbsmockel wird, welcher mit aufgesetzten Hörner an einen Brunnen zum saufen geführt wird; Indiz dafür, daß hier weniger die Tanzbärengestalt, als ein der Erbsstrohumhüllung des Tänzers innewohnender archaischer Erntezauber fortlebt.
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