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Craig McDermot schrieb am 5.1. 2010 um 20:56:36 Uhr über

Er-liebt-uns-nicht-mehr

Eine ziemlich unangenehme Nacht wegen des LSD, das ich, lange bevor ich meinen entschluss wieder vergessen habe, bestimmt nicht mehr nehmen wollte. Acid öffnet Türen und hinter den Türen befindet sich nichts. Niederschmetternd, fast die ganze Zeit, und am Ende beruhigend, den von einem Acidtrip kehrt man immer mit einer kleinen Siegestrophäe zurück. Vielleicht nicht immer mit einem zweiköpfigen Drachen, eher mit einem kleinen, geköpften Kaninchen. Aber auf jeden Fall mit einer Trophäe. Ein Mann der lebend aus dem Dschungel zurückkommt, hat immer ein kleines Liedchen auf den Lippen, obwohl mann nicht unerwähnt lassen sollte, dass der Dschungel abgebrannt ist, er brennt nicht mehr, er ist nur noch Schutt und Asche. Jedenfalls ist das eigentlich Beängstigende nicht das Feuer, sondern das was nach dem Feuer übrig bleibt, nichts also. Ein Bier und zwei GPG`s, um den Tag langsam angehen zu lassen. Wenn man nicht aufpasst, kommen nach der Einnahme des LSD diese ganzen lächerlichen Bilder : Kassen, die dich im Supermarkt anlächeln, gelbe Autos mit diabolischen Fratzen, Hände mit sechs Fingern, lauter Blödsinn. Alles mindestens genauso vertrauenswürdig, wie ein brennender Dornbusch in der Wüste.
Unter der Dusche bekomme ich Besuch von einer guten alten Dröhnung. Nach einem kleinen Aussetzer knallt mein Kopf gegen die Glastür.Glücklicherweise kann ich mich fangen, gewinne die Kontrolle sofort wieder und spüre, wie meine Neuronen ihre Aktivität wieder aufnehmen, wie Lichter an einem Christbaum nach einer kurzen Stromschwankung. Mit lauter Stimme wiederhole ich ein paarmal : Gesterrrrrrrn wieeeeeeeerd ein annnnnnderer Tag werrrrden, und merke dabei, das mir mein Sprechapparat nach wie vor leichte Schwierigkeiten bereitet. Ich sage das sechs- oder siebenmal hintereinander, bis mir wieder eine normale, natürliche Aussprache gelingt.
Gestern wird ein anderer Tag werden.
Ich bleibe unter der heissen Dusche, bis ich den Schock überwunden habe, steige aus der Dusche, suche nach der Packung mit den Beruhigungsmitteln, nehme eine Pille und werfe mich mit geschlossenen Augen aufs Bett, bis die durch das unvollständige epileptische Zwichenspiel hervorgerufene Anspannung wieder verschwindet. Mein Kopf kommt wieder mal nicht mit der Chemie zurecht, die mein Bauch braucht.
Ich denke immerzu an dich...


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