Gedanken rasen im Kreis wie die Pest, wie ein Heer von aufgeputschten Ameisen. Trampeln alles nieder, was an Wert gewachsen war. Alles persönliche Glücklichfühlen wird zertrampelt zu einer einheitlichen schwarzen Masse, die dir so gründlich die Selbstwahrnehmung verklebt, dass du meinst, völlig in ihr untergegangen zu sein. Tief da drinnen ist es vollkommen still. Nur das kleine Häuflein Elend da in der Ecke, das einmal ein stolzes Ich war, gibt hin und wieder einen erstickten Schluchzer ab. Die Stille ist nicht Frieden sondern nackte Angst. Regungsloses Verharren auf kleinstem Raum - dabei bist du doch bereits ausgeliefert. Dabei war doch das einzige Ziel der Angst die vollkommene Lähmung. Den Zyklus durchbrichst du nur durch Tat. Steh auf und wirf deinen Blick gelassen gegen das wabernde Schwarz. Lach es aus. Stampf mit dem Fuß auf den Boden, daß du den Boden wieder spürst und auch den Fuß. Sprich und scherze. Schau dir von andern ab, wie sie leben und versuch es ihnen gleich zu tun. Dann wächst du wieder und merktst, dass alles nur Trug und lächerlich war. Unwichtig. Daß du dich selbst buchstäblich hinters Licht geführt hast, um im Schatten zu stehen. Und wenn du so wiederauferstanden bist, genieß den Schein des Tages und den Duft der Nacht. Du wirst das Genießen nun besser können als die anderen, denn auch das Kleine, das Stumme und das Unvollkommene werden plötzlich von Wert für dich sein.