Der Entaklemmer
Luststück von Thaddäus Troll nach »Der Geizige« von Molière
Wir schreiben das Jahr 1875. Die Welt des Fabrikanten Karl Knaup ist voll von Dieben und Betrügern: Alle, so glaubt der alte Geizkragen, der »Entaklemmer«, wollen ihm den letzten Heller aus der Tasche ziehen. Sein eigener Sohn Heiner ist der Schlimmste: Er wirft das Geld nachgerade zum Fenster hinaus, kauft sich elegante Kleidung, spielt! Dermaßen gebeutelt weiß Knaup nicht, wo ihm der Kopf steht und wo er sein Geld verstecken soll. Dabei hätte Knaup wichtigeres zu tun, denn er wandelt auf Freiersfüßen. Er hat sich in die schöne, blutjunge, wenn auch arme Marianne verguckt und will sie heiraten. Doch dann kommt ihm sein eigener Sohn als heimlicher Rivale in die Quere.
»Der Entaklemmer« ist ein durchtriebenes Meisterstück. Bildkräftig. Poetisch. Schwäbisch. Ganz ohne Plüsch und Plunder. Eine raffiniert inszenierte Attacke auf unsere Stammesgemeinschaft. Eine Parabel über Habgier, Raffsucht und Geiz an der Grenze zum Irrwitz.
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