Ich entsinne mich noch an eine ziemlich gruselige Reportage, vermutlich in einem dieser christkonservativen Fernsehmagazine der 80er, Report, ZDF–Magazin oder so, in dem eine sowjetische Abtreibungsklinik gezeigt wurde, in der regelrecht Akkord geschoben wurde, und die Oberärztin wortwörtlich knöcheltief in Blut und Embryonenpartikeln watete, während sie bereits ruppig die nächste Kolchosenarbeiterin auf den Tisch kommandierte. Befremdlicherweise hat dieser Beitrag meine Einstellung zur Abtreibung nicht beeinflußt, ich bin vielmehr nach wie vor der Überzeugung, daß es keinesfalls die Pflicht, jedoch das Recht einer Mutter ist, bis zu einem nicht allzuweit hinausgeschobenen Zeitraum über die Fortexistenz ihrer Leibesfrucht zu entscheiden. Der Einsatz von Reinigungskräften jedoch sollte ihr den einen oder anderen zusätzlichen Euro wert sein.
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