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mcnep schrieb am 12.2. 2006 um 19:28:11 Uhr über

Elektropost

Jakob the dark Hobbit, der unsterbliche Kelchstifter, schrieb am 18.3. 2005 um 15:58:05 Uhr über 'Es-ist-nichts-Gesundes-an-meinem-Geiste':

Heute ist wieder einer diese Tage, an denen ich mich am liebsten unter einem Pressluftbohrer befinden würde.

Ich kann diese Aussage seit heute morgen besser denn je verstehen, den mir ist ein MailGAU passiert. Um es kurz zu machen: Seit einigen Tagen und besonders seit gestern hege ich ein zartes Pflänzchen der Liebe, nun, ich würde eher sagen, ich umtanze einen Mammutbaum. Und wes das Herz voll ist, dem geht der Mund über: Meiner besten Freundin, die alle Auf und Abs meiner schwulen Karriere verfolgt hat, schrieb ich heute eine längere Mail, in der ich meine Eindrücke des Rendezvous in freundschaftlicher Offenheit darlegte, unter anderem auch ***ds einzige optische Schwachstelle, ich zitiere die Mail:
»Was die Fotos allesamt geschickt kaschieren, mit Sonnenbrillen, blinzeln und Profilaufnahmen, ist die Tatsache, dass er auf einem Auge schielt, aber hallo. Fast ein wenig als wollte sein rechtes Auge immer schauen, was sein rechtes Ohr gerade so macht. Im ersten Moment sehr irritierend, aber nach einiger Zeit wird es zum selbstverständlichen, fast kecken Accessoire, wie ein Schönheitspflästerchen
Dies und noch einiges mehr, etwa den Kontrast zwischen seinem Ordnungssinn und meinem häuslichen Chaos betreffend, schilderte ich also in gewohnt flapsiger Art und schickte die Mail anschließend ab.
Allerdings nicht an meine Freundin, sondern an ihn.
Ich war restlos zernichtet, sandte ihm gleich eine weitere Mail hinterher in der ich, wie ich schon dachte, aussichtslos die Scherben zu kitten versuchte, doch o Wunder, kurze Zeit darauf kam seine Antwort, darin zu lesen war:
»Ich mag Menschen, die in einem so netten Ton Wahrheiten über mich schreiben können, es macht Dich sympathisch
Meine Lehre hieraus, neben der Wichtigkeit, vor dem Absenden einer Elektropost stets den Empfänger nachzukontrollieren, ist die: Schreibe über andere Leute stets so, dass sie dich hinterher noch beschlafen könnten.
Er kommt in wenigen Minuten, und mein Abend wird einen Goldrand tragen.


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