Entweder ich erlebe zu wenig, oder ich bin abgestumpft: Von den Dingen, vor denen ich mich wirklich ekeln kann, gibt es immer weniger. Getier ist sowieso schon lange OK, zermatschter Regenwurm, angegammelter Rattenkadaver, Krabbelkäfer, dicke Spinnen, Maden im Speck - kein Problem. Verdauungsprodukte, Erbrochenes, Rotz und Speichel - nicht gerade appetitanregend, aber hm, auch nicht wirklich erschreckend.
Das letzte Mal, daß mich so etwas wie Ekel ergriffen hat, war jener kurze Schockmoment, als ich bei Google nach dem Namen eines Bekannten gesucht habe und dann in der Bildersuche unvermittelt auf etwas stieß, das in der Vorschau aussah wie eine unförmige Blutwurst im Gras. Als ich das Bild gedankenlos anklickte und erkannte, daß es sich wohl recht eindeutig um einen menschlichen Torso als Überbleibsel eines Schienen-Suizids handelte, hörte ich mich ein langgezogenes »Ouuhaaa ...« ausstoßen.
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