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Schmidt schrieb am 29.1. 2016 um 15:56:05 Uhr über

eiszeit

heute drei Stunden Frühling

von Dr. Oetker das gestern im Fernsehen beworbene Dingens marmorierte Schokocreme
erinnert und gekauft, war sogar im Angebot,

hatte nur das an der Kasse, Fünfzigerin mit ganz vollem Wagen lässt mich nach zweimal Mustern vor, Sie haben ja nur das Eine, unterhält sich während der gesamten Anstehzeit mit meiner Vorderfrau über meinen Rücken hinweg, ich bücke mich um interessiert Süssigkeiten zu betrachten,

Themen, ach die Kinder sind groß und wir bald Oma und wie alt sind wir denn ich erinnere ja noch die Hochzeit als sei es gestern,

Parkoberdeck heute Kippenfrei, zwei Buben hocken, meine Lieblingslidlkassiererin heute, gucke ganz uninteressiert im Gegensatz zu sonst was sie mit einen schönen Tag quittiert und ich fast ersterbend, Ihnen auch, ich liebe ihren langen Hals und wie sie es vermeidet zu kucken, ich weiß sie schaut mich nicht so gerne an und sie weiß, ich schaue sie gerne an, und ich mache es ihr leicht, und sie macht es mir auch leicht, irgendwie vielleicht lieben wir uns ja, sie hat aber kürzlich geheiratet, so einen kräftigen Winzerbuben, weil, da hat sie auch gleich Weideland für ihren Reitsport der ihr über alles geht,

heute schon wieder ein fettes großes Rib-Eye-Steak erworben, haltbar bis vierzehnten Februar, also paar Tage hinter meinem Tag, Du hast ja wohl heute. Wenn ich nicht irre, sah ich grad ein erschreckendes Babybild das deinem Bild auf der Kaffeetasse ähnlich sah, aber das Baby war sichtbar mongoloid. Möglicherweise sah ich ebenso aus als Baby und habe mich schnell zu einem relativ normal aussehenden Jungen entwickelt, daher auch die ständigen Besuche in der Universitätsklinik, da ging man ja so vom Dorf kommend nicht so einfach hin, und die Entnahme von Rückenmark, und diese andauernde Angsteinflößerei, vielleicht gibt es solche Grenzfälle von Babys, die Chancen haben sich später als »normal« ZU ENTPPuPEN, vielleicht vielleicht vielleicht, ich schätze ich werde so einiges nicht erfahren, ich arbeite nicht aktiv an der Vergangenheitsaufklärung, alles erstirbt im Laufe des Tages, jeder Tag ist wie ein ganzes Leben, am Morgen will ich dem Schlaf nicht so recht entspringen, klebe an irgendwelchen bunten und absirden Trämen, dann raffe ich mich hoch, ganz gegen meinen Willen und beim Erstkontakt mit kaltem Wasser freiue ich mich regelrecht und hüpfe und griene inden Spiegel und mache dann Hosen an und Frühstück, und kuck was zu lesen ist und geh dann raus, wie jeden jeden Tag und dann ist die Mitte des Lebens erreicht,

und ganz schnell ist Nachmittag und Abend und ich erwarte das Sterben irgendwann ganz sehnsüchtig und will mich schmerzfrei den kommenden Träumen hingeben und ins Kissen mit der Backe schmiegen

jeder einzelne Tag ist so und





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