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Yadgar schrieb am 2.4. 2017 um 03:13:12 Uhr über

Eisenbahnabteil

Wenn ich demnächst Weltdiktator bin, werde ich den Bau eines alle Kontinente umspannenden und verbindenden 10000-mm-Hyperbreitspurbahnnetzes anordnen! Stellt euch vor: 20 Kilometer lange Züge, die von 200 Meter langen und 40 Meter hohen Monsterloks gezogen werden, das Ganze bei 250 km/h! Als Antriebstechnologie kommt natürlich nur die Kernfusion in Frage, und zwar mit Reaktoren in den Lokomotiven, nicht etwa via Oberleitung! Güterzüge wären in der Lage, jeweils mehrere Millionen Tonnen Fracht zu transportieren, und Passagierzüge wären nichts weniger als rollende Städte, mit allen Annehmlichkeiten einer Hightech-Zivilisation! Als Design-Grundthema würde ich Art Déco bevorzugen, eventuell auch Bauhaus, so dass sich ein »Dieselpunk-Look« ergeben würde... die Lokomotiven wären dann ins Gigantische vergrößerte Versionen der »Mallard« (schnellste Dampflokomotive der Welt, 1930er Jahre), die Passagierwaggons riesige »Airstream«-Wohnwagen.

An Bord gäbe es wie bereits angedeutet alles, was zu einer modernen Stadt gehört: Einkaufspassagen, Krankenhäuser, Sportanlagen (bis hin zu Indoor-Surfseen und -Skipisten!), Kinos, Konzerthallen, vollautomatisierte Fabriken... aufgrund der enormen Länge der Züge müsste an Bord ein (normalspuriger) »Zug im Zug« verkehren, der die Passagiere (oder besser Bewohner - viele Menschen würden einen großen Teil ihres Lebens in einem solchen Hyperbreitspurzug verbringen!) innerhalb des Zuges befördert.

Bei einer Wagenbreite von 20 Metern kann von herkömmlichen Eisenbahnabteilen auch nicht mehr die Rede sein... die Wagen der 3. Klasse wären einfach wie gehabt Großraumwagen mit mehrfach durchbrochenen Sitzreihen, ähnlich wie in der Boeing 747, nur breiter, dazu Schlafräume mit Etagenbetten; in der 2. Klasse gäbe es jeweils 15 Quadratmeter große 2-Personen-Zimmer mit Kochgelegenheit (sofern man nicht ohnehin eines der zahlreichen Bordrestaurants in Anspruch nimmt) und abgetrennten Duschkabinen; in der 1. Klasse wären es dann luxuriöse Hotelsuiten mit persönlichem Roboterbutler-Service. Zusätzlich gäbe es VIP-Wagen in Privatbesitz, die von den entsprechend vermögenden Auftraggebern individuell gestaltet werden - der »Zug im Zug« würde diese Wagen zum Schutz der Privatsphäre der VIPs in Tunneln durchfahren. Selbstverständlich gäbe es in allen Klassen Internetzugang in Petabit/s-Geschwindigkeit.

»Snowpiercer« war gestern!


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