Im März 1979 kam es in Jekaterinburg zum Auftreten einer Milzbrandepidemie. Nach offiziellen Aufzeichnungen erkrankten bei diesem Vorfall insgesamt 77 Personen, wovon 66 Personen starben. In einer Waffenschmiede für biologische Waffen der staatlichen Firma Biopreparat wurde ein verstopfter Filter in der Milzbrandtrocknungsanlage entnommen und vergessen, einen neuen einzusetzen. Als die Maschinen wieder angeworfen wurden, entwich ein feiner Staub, der Milzbranderreger und chemische Zusätze enthielt, durch das Lüftungssystem in die Nachtluft über das in unmittelbarer Nähe dichtbesiedelte Jekaterinburg. Der russische Geheimdienst versuchte die Vorfälle zu verschleiern, führte die Infektionen auf den Konsum verdorbenen Fleisches vom Schwarzmarkt zurück und fälschte Totenscheine. Während Russland dies zunächst leugnete, wurde der Verdacht schließlich im Jahr 1992 offiziell durch den damaligen Staatspräsidenten der Russischen Föderation, Boris Jelzin, bestätigt.
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