Der erste Eindruck: Mysteriös!
Wer mag dieser Fremde sein? Bislang wissen wir wenig über Herrn Yamasakis nähere Lebensumstände. Die recht gewalttätigen Einzelheiten, die über Herrn Yamasakis Eheleben publik geworden sind können hier kaum einen Aufschluß geben; wir wissen zwar, daß Herr Yamasaki Frau Yamasaki schlägt, daß Frau Yamasaki Herrn Yamasaki schlägt, daß beide Yamasakis toschibar schlagen, aber ein geheimnisvoller Fremder?
Zunächst gilt es die Frage zu klären, w a n n der unheimliche Unbekannte Herrn Yamasaki traf. War das vor seinem vermutlich unfreiwilligen Aufenthalt im Krankenhaus, wo Herr Yamsaki im Laufe der Zeit verschiedene Zimmer belegt hat? Wir wissen, HerrYamsakiLiegtaufZimmer304, er liegt auf Zimmer 305, 306 und verschiedenen anderen, aber was hat ihn dorthin gebracht? Die Hiebe seiner Frau? Der giftige Kugelfisch? Das ist nicht ganz klar. Unwahrscheinlich ist beides: Ein versehentlich verzehrtes starkes Nervengift bringt einen Mann sicherlich direkt auf den Friedhof, Knüffe und Püffe einer vermutlich zierlichen Japanerin führen ihn eher in die nächste Eckkneipe.
Der Verdacht, der einen beim ersten Lesen beschleicht, erhärtet sich nun: Herr Yamsaki wird früher oder später durch den geheimnisumwitterten Fremdling oder mit diesem in Zusammenhang stehende Ereignisse im Krankenhaus landen. Handelt es sich bei dem mysteriösen Besuch vielleicht um Herrn Kawaha? Wir wissen: HerrYamasakischneidetHerrnKawahadieOhrenab. Eine Verbindung zwischen den beiden besteht also. Sucht Herr Kawaha hier vielleicht seinen Peiniger auf, um sich für die Abtrennung seiner Lauscher zu rächen? Im Krankenhaus gar? Dürfen wir uns einen wehrlos ans Bett gefesselten Herrn Yamsaki vorstellen? Oder geschah das Treffen bereits v o r der Mißhandlung Herrn Kawahas und dem Krankenhausaufenthalt? Herr Kawaha hat auf jeden Fall einen Grund, seinen Widersacher aufzusuchen. Aber: Ein bereits seiner Hörorgane beraubter Herr Kawaha wäre wahrscheinlich nicht mehr »geheimnisvoll«, weder für Herrn Yamasaki noch für uns. Er wäre im Gegenteil ein höchst vertrauter und vielleicht belustigender Anblick. Außerdem: Herr KawahaWarEinkaufen. Geheimnisvolle Fremde gehen nicht Einkaufen.
Herr Kawaha scheidet also mit ziemlicher Sicherheit aus.
Was ist mit toschibar? HerrUndFrauYamasakiSchlagenToschibar. Auch dieser Blasterianer hätte also einen Grund, ins Krankenhaus zu stürmen und rumzumotzen. Obwohl der Charakter toschibars dahingehend durchschaubar ist, daß er eher eine Protestnote im Forum des Assoziations-Blasters veröffentlichen würde gegen die blutrünstigen Attacken des Ehepaars Yamasaki, und obwohl aufgrund der vielen Desinformations Herrn yamasakis Zimmernummer betreffend toschibar vermutlich gar nicht wüßte, wohin er stürmen soll, sollten wir toschibar als Verdächtigen im Auge behalten.
Wahrscheinlicher ist aber, daß eine weiter, uns noch unbekannte Macht ihre spinnengleichen Finger im Spiel hat. Ist der obskure Besucher ein Agent der Regierung? Ein Mitglied der Yakuza? Ein dunkles Kapitel der Vergangenheit des Herrn Yamasaki? Ein womöglich noch dunkleres der Zukunft dieses Japaners? Trotz der umfangreichen Yamsaki - Literatur konnte bislang keine Quelle gefunden werden, die auf eine Verbindung zwischen Herrn Yamasaki und ominösen verschwörerischen Mächten hindeutet. Aber ein Verdacht ist erregt worden! Wir sollten in Zukunft unsere Augen schärfen für das außereheliche Leben des unscheinbaren Ehemanns Yamasaki. z.Z. sieht es so aus, als ob dem fernöstlichen Frauenschläger finstere Verstrickungen drohten. Und, um nach dieser wirklichen klangvollen Aliteration auch noch mit rudimentären Lateinkenntnissen zu protzen, ein total doofes Zitat: cave canem!
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