Der Ehemann im All

Es war ein Dienstag, als der Ehemann beschloss, sich in den Orbit zu begeben. Er hatte das Frühstück gemacht – Toast, leicht verbrannt, aber mit der Präzision eines Chirurgen mit Butter bestrichen – und dann gesagt: „Ich werde heute die Umlaufbahn erreichen.“ Seine Frau schaute kurz von der Zeitung auf, nickte und meinte: „Vergiss nicht den Müll.“

Der Ehemann zog seinen Raumanzug an, der eigentlich nur ein Schlafanzug war, in den er Alufolie gestopft hatte, und stieg auf die Leiter, die ins Nichts führte. Er war immer ein Mann der Tat, zumindest in seinen Gedanken, und dachte nicht lange darüber nach, dass die Leiter am Kleiderschrank befestigt war.

„Im All ist es still“, sagte er zu sich selbst, als er auf der dritten Sprosse stehen blieb. „Aber das ist gut so. Dort fragt niemand, warum ich gestern die Fenster nicht geputzt habe.“ Er schwebte nun über dem Wohnzimmerteppich – oder fühlte sich zumindest so – und stellte sich vor, wie er als leuchtender Stern am Himmel glänzen würde.

Seine Frau betrat den Raum, betrachtete ihn mit einem Gesichtsausdruck, der irgendwo zwischen Langeweile und mildem Interesse lag, und fragte: „Hast du wenigstens das Raumschiff aufgeräumt?“ Der Ehemann nickte ernst. „Selbstverständlich. Ich habe die Krümel im Cockpit beseitigt und den Mars staubgesaugt.“

Dann passierte das Unvorstellbare: Ein Apfel, den er beim Frühstück hatte liegen lassen, begann zu schweben. Tatsächlich schwebte er – einfach so! Der Ehemann war sprachlos. „Es beginnt“, flüsterte er ehrfürchtig. Seine Frau rollte mit den Augen und schob den Apfel mit der Hand zurück auf den Tisch. „Das ist Schwerkraft, nicht Magie.“

Doch der Ehemann wusste es besser. Er wusste, dass er bereits halb im All war, dass die Sterne ihn riefen. Er nahm den Staubsauger – seinen treuesten Begleiter – und begann, den Raum zu „entstauben“. „Ich kehre zurück, wenn ich die Milchstraße kartografiert habe!“ rief er über die Schulter, als er die Küchentür öffnete und triumphierend hinausmarschierte – direkt in den Hausflur.

Seine Frau seufzte und setzte sich wieder. Sie wusste, dass er spätestens zum Abendessen zurück sein würde, hungrig und mit Geschichten von Galaxien, die niemand sonst gesehen hatte. Der Ehemann – ein Astronaut, ein Träumer, ein Mann im Orbit seines eigenen Universums.