Aber Hilde von Zweidorf sagte, sie sei müde, sehr müde i und hoste ausgezeichnet zu schlafen, und ihre Augeu sahen dabei so glänzend aus uud schienen über die mehr als einfache Um- ^ gebung so gleichgültig hinweg zu schweifen in weite, weite Fernen,
^ daß Tante Polln meinte, sie habe so eine richtige übergeschnappte ^ Künstlernatttr als Hausgenossin bekommen, die es kaum merken werde, wenn man ihr statt Kaffees warmes Wasser vorsetze. In der That, Hilde lehnte alles, was ihr angeboten wurde, mit den Worten ab, sie sei nicht huugrig. Andererseits aber bedankte sie sich so herzlich sür die Zuflucht, welche sie bei der verehrten lieben Tante Polln gefunden habe, fragte mit dem Ausdruck fo rührender Theilnahme nach dem Befinden der alten Dame, daß diese, als das Mädchen in ihr Kämmerchen verschwnnden war, nicht wußte, ob ihr wohl oder wehe zu Muthe sei; uur das eiue war ihr klar, Hilde würde weder kochen noch nähen noch reinmachen helfen.
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