Bis ins frühe 5. Jahrhundert hinein haben die Maler zuweilen abstoßende Themen bearbeitet: einen Mann, der sich den Anus wischt ([Vasenmalerei] R291), ein Ausbruch von Diarrhöe bei einem Fest (B120), völlig Betrunkene übergeben sich (R519); auf R265 uriniert und defäkiert ein hockender Jüngling gleichzeitig, und der Maler hat den Penis zu einer Seite hängend gezeichnet, so daß die Fäkalien sichtbar bleiben. Erbrechen und Urinieren sind wohl eine Folge trunkener Festlichkeit, und Urinieren weckt auch anatomisch Assoziationen mit Sexualverkehr. Defäkieren andererseits wird dem Betrachter in Zusammenhang mit Gelagen, Tanz und Sex auf schwarzfigurigen Vasenbildern fast aufgezwungen, z.B.: B90, auf beiden Seiten des Gefäßes lehnt sich ein Mann zurück und masturbiert-völlig-ungeniert, während unter jedem Henkel ein Hund defäkiert (ein satirischer Kommentar zur Masturbation?); B330, ein Teilnehmer an einem Komos defäkiert; B394 (vgl. B346), ein hockender Satyr defäkiert und masturbiert; BB8, ein Komast defäkiert, während ein anderer masturbiert; C70, ein Satyr sitzt auf dem Boden bei einem Gelage, trinkt aus einem Weinschlauch und defäkiert; CP 16, eine Reihe von Figuren, die zwei Tänzer und einen behaarten Satyrn mit einem enormen, pendelnden penis, einen defäkierenden Mann und einen Mann, der eine Frau von hinten penetriert, einschließen.
Kenneth J. Dover, Homosexualität in der griechischen Antike, S. 136
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