Neues von der Druckerfront: der Epson DX4400 stellte sich als ziemliche Gurke heraus, der Scanner war ganz ordentlich (wenn auch nicht ganz so schnell wie der Lexmark X2230), der Drucker jedoch nach der ersten leergelutschten Patrone im Wesentlichen am Ende. Irgendwann 2012 hatte ich die Faxen dicke und verschenkte das Teil kurzerhand, während ich meinen eingemotteten Lexmark X2230 reaktivierte.
An ernsthaftes Drucken ist allerdings weiterhin nicht zu denken, da es nicht reicht, bloß eine Schwarzpatrone drin zu haben - damit kann man zwar im Standalone-Betrieb kopieren, zum Drucken am PC muss aber selbst bei Graustufenseiten zwingend auch die Farbpatrone installiert sein... und die kostet mal eben 34,99 Euro. Abzocke!!!
Da ich es mir längst abgewöhnt habe, Farbgrafiken drucken zu wollen (und wenn doch, dann erledigt das jeder Fotoladen nerven- und langfristig auch portemonnaieschonender), brauche ich einen Drucker ja eigentlich nur für Text und Strichgrafiken (z. B. Inlaycards für meine Daten-DVDs)... das lässt sich aber auch durchaus mit einem Nadeldrucker erledigen.
Wegen ihrer Fähigkeit, Durchschläge zu drucken, sind Nadeldrucker ja nie wirklich verschwunden, folglich sind für viele Modelle auch heute noch Farbbänder zu bekommen, wenn eher im Bürozubehörhandel als bei Ich-bin-doch-nicht-blöd und Soo!-muss-Technik. Also meldete ich mich auf eine Kalaydo-Anzeige, in der wenige Fahrradkilometer von meinem Wohnklo entfernt ein 24-Nadler, und zwar ein Citizen 120D gratis angeboten wurde.
Das im Drucker eingelegte Farbband war zwar uralt und entsprechend blass, ein Testdruck unter Windows XP verlief aber erfolgreich. Wo bekomme ich jetzt neue Farbbänder für das Teil her? Ortloff Bürobedarf! Vorrätig waren sie dort zwar nicht, aber man könne sie bestellen, sagte man mir, in den nächsten zwei Wochen werde man sich bei mir melden.
Leider meldete ich da niemand, also machte ich mich im Internet auf die Suche nach Farbbändern für den Citizen 120D. Erste Anlaufstelle war der »Office Profishop«... das Farbband im Auswahlmenü zu finden war kein Problem, die Online-Bestellung auch nicht, und weil es so billig war, nahm ich gleich zwei Farbbänder... aber eine Woche später kam dann die Blamage: die hatten mir allen Ernstes zwei Farbbänder für einen DIN A3-Drucker geliefert! In einem riesigen Karton, dessen Inhalt größtenteils aus Polstermaterial bestand...
Das war ja wohl ein Griff ins Klo... nächster Versuch: Ostbayerischer Büroversand (OBV). Diesmal kamen die richtigen Farbbänder, leider von einem chinesischen Billiganbieter, weshalb sie schon beim Einlegen kaputt gingen. Grrrmmmpppfffff!!!!
Schweren Herzens rang ich mich zu einem letzten Versuch durch, wieder beim OBV, diesmal aber ein zugegebenermaßen relativ teures Pelikan-Band. Und siehe, es ließ sich tatsächlich einlegen und war anschließend benutzbar. Bei ersten Testdrucken, diesmal mit realen Word-Dokumenten, stellte ich allerdings fest, dass bei TrueType-Schriften Fehlpixel gedruckt wurden, ob das jetzt an der Hardware oder am Windows XP-eigenen Druckertreiber lag kann ich vorerst leider nicht sagen.
Das Druckerproblem war also immer noch ungelöst... schließlich schaute ich noch einmal auf Kalaydo nach, oha, da verkaufte ja jemand tatsächlich einen - Star LC-10! In den 1990er Jahren hatte ich schon einmal dessen unmittelbaren Nachfolger, den Star LC-10II (siehe auch meine ältere Assoziation zu »Drucker«) besessen, der mir damals jahrelang treue Dienste leistete.
Zwar nur ein 9-Nadel-Drucker, dafür aber anders als der Citizen 120D mit druckereigenen Zeichensätzen (und der entsprechenden DIP-Schalter-Fummelei...), wenn man die vom PC aus anspricht, geht richtig die Post ab! Und inklusive vier Farbbändern (noch original Star!) und 2500 Seiten Endlospapier (ächz!) für 30 Euro, da kann man nicht meckern...
Seit heute Abend steht er in meinem Regal, Drucken klappt einwandfrei... allerdings lassen sich die eingebauten Zeichensätze unter Windows XP nicht ansprechen, so dass ich bis auf Weiteres nur TrueType-Zeichensätze drucken kann. Eventuell sollte ich mir einen Parallelport-Adapter für den USB-Anschluß meines Hauptrechners anschaffen und das Ganze mal unter Linux probieren... dann ließe sich auch herausfinden, ob der Citizen 120D jetzt nun wirklich defekt ist oder ob es nur am Windows-Treiber lag...
Übrigens, Ortloff Bürobedarf hat mir dann Ende August, nach gut sieben Wochen, tatsächlich auf meinem Anrufbeantworter gemeldet, dass die Farbbänder für den Citizen 120D leider nicht mehr zu bekommen seien...
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