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Voyager schrieb am 24.8. 2002 um 16:07:23 Uhr über

Drogen

Kein Knast für Drogen


Unter diesem Motto fand im Februar 1996 in Highdelberg die

1. Internationale Konferenz über die Opfer im Krieg-den-Drogen


statt. Es kamen rund 200 Menschen aus 14 Nationen. Die Deklaration wurde von John Beresford und Werner Pieper ausformuliert. Zu den Erstunterzeichnern gehören Albert Hofmann, Christian Rätsch, Terence McKenna, Michael Sontheimer.

Heidelberger Deklaration
Wir, die Anwesenden der 1. Int. Konferenz über die Opfer im Krieg-den-Drogen erklären hiermit unter Motto

Kein Knast Für Drogen

* Religiöse, rituelle, hedonistische und
medizinische Nutzung natürlicher Droge, z.B.
Cannabis, Zauberpilze, begleiten die Menschheit
von Urbeginn an

* Der Gebrauch dieser und ihnen entsprechenden
synthetischen Substanzen, z.B. LSD, MDMA,
gehören nicht pauschal illegalisiert. Von
dieser Regel mag es vernünftige Ausnahmen
geben, Gefängnis kann dabei aber nie eine
wirkliche Hilfe sein.

* Die repressive Politik der vergangenen Jahre
und die von ihr erzeugten Marktmechanismen
bewirken mehr individuelle und
gesellschaftliche Schäden, als dies Drogen je
könnten.


Wir verurteilen
die oft brutalen Methoden, mit denen Menschen wegen Gebrauch und Handel von Drogen in Malaysia, Saudi Arabien, den USA und anderen Ländern kriminalisiert, inhaftiert und in einigen Gebieten sogar zum Tode verurteilt werden. Dies sind irrationale Akte sozialer Kontrolle ohne generalpräventive Wirkung, die Menschenrechte verletzen. Drogenprobleme lassen sich nicht strafrechtlich, sondern nur präventiv therapeutisch lösen. Es ist also eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Gleiches gilt für den Gebrauch suchtbildender und toxischer Drogen wie Heroin, Kokain, Amphetamine etc.

Wir propagieren nicht
den zügellosen Gebrauch von Drogen, weder der psychedelischen, noch der legalen oder illegalen Suchtdrogen. Wir wollen dazu beitragen, daß diese Mittel vernünftig, gesundheits- und verantwortungsbewußt genutzt werden. Die Kriminalisierung bewirkt in der Regel das Gegenteil.

Wir bemühen uns
um Aufklärung der Öffentlichkeit, insbesondere von Jugendlichen. Wir wollen realistische und glaubwürdige, weil auf Erfahrung und nicht auf veraltete Theorien & staatlicher Propaganda basierende, Informationen über Drogengebrauch, Wirkungen und Risiken verfügbar machen. Keiner politischen Macht steht das moralische Recht zu, den Gebrauch psychoaktiver Substanzen pauschal zu verbieten.

Wir befürworten
für jeden erwachsenen und kompetenten Menschen die freie Wahl der psychoaktiven Substanzen zur Erforschung eigener, nicht-alltäglicher Bewußtseinszustände. Dafür muß die Voraussetzung geschaffen werden, daß umfassende fachkundige Orientierungshilfen statt pauschaler Verteufelung angeboten werden.

Wir fordern
* die umgehende Amnestie von Opfern des Drogenkrieges
* nationale und internationale Abkommen, die einer Entkriminalisierung entgegenstehen, zu überdenken und neu zu formulieren
* das Ende des Drogenkrieges

Wir hoffen auf Frieden.



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