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Morgen früh ist es soweit: Der Silberahorn im Garten vor meinem Haus wird gefällt. Ich hatte K. schon lange damit in den Ohren gelegen, die Wurzeln haben inzwischen die Grundmauern erreicht, der Baum, mehr als haushoch, zeigt bereits erste Anzeichen der Seneszenz, geheuer war er mir schon lange nicht mehr, dafür im Herbst ein unermüdlicher Dachrinnenverstopfer und Bürgersteinberiesler. Nun kommt er weg. Er ist zudem nicht nur als Zwiesel, sondern als Drilling gewachsen, was den Preis für die Fällung natürlich auch in die Höhe treibt. 980 Euro. Dieser Baum war wirklich so oft Gesprächsthema zwischen K. und mir, dass er mir jetzt fast für ein Symbol der Trias lieber Menschen steht, die ich in den letzten paar Jahren verloren habe: Erst meine Eltern, dann meinen Mann. Ich soll im Frühjahr einen neuen Baum pflanzen, weiter weg vom Haus, hat das Gartenamt verfügt. Verdammt noch eins, den will ich nicht alleine pflanzen.
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