Knecht Siegfried
Vom Nachbarhofe komm' ich her
mit meiner neuen Mofa schwer.
Ich nehm' die Mütze nie vom Haar,
ganz speckig ist sie, nicht ganz klar.
Ein Sonntag ist's, heut' hab ich frei,
muß füttern nur die vielen Säu'!
In meiner kalten Kammer, kahl,
steh'n Bett und Fahrrad, schmal.
Schon Vincent van hat sie gemalt
(der wäre jetzt so richtig alt!)
Der große Hof, ein Schäferhund,
das junge Paar lebt in Verbund.
"Ich hab's hier gut: was will ich mehr?
Ist auch die Arbeit manchmal schwer!"
Der Bauer fährt den Hanomag:
der blaue, der fünf Gänge hat.
He sächt to mi: "Nu wütt wi môl
den Bulln den Büdl afridn!" - un
»Knecht Siegfried«, sächt he "Schietbüdl du!
Kumm in'e Plün'!"
De Kerzn fangt an to brenn',
jo, un Siechfried môgt de Dörn ôpn
un dor fiert se al ub'e Däle:
Oma un Opa danzt up de Däl!
De lütsche G. schall 'n Gedicht upsägn:
he schafft dat ober nich, is to upgerächt.
De gollene Hochtîd -
Un nu häbt se 'n Heuhotel!
De Forst is nich wîd:
stünnlang kann' dor in speziern gôn!
In Sömmer kann's de Blaubeern plügn.
'N Schacht geef'et (wat häbt se dor denn socht?)
.môker's Hemman häd dor arbeitet!
Im Kriech is dor 'n Lôger wän:
dâgsöber vedeeltn se de Gefangenen up de Höbe.
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