Der Krieg in Afghanistan ist kein »bedauerlicher« Einzelfall, sondern viel eher Prototyp für künftige NATO-Einsätze zur »Stabilisierung« (sprich: Kontrolle) missliebiger Staaten. Der Krieg hat zur Folge, dass in Afghanistan inzwischen weit mehr auf dem Spiel steht als geostrategische Interessen oder die Profite westlicher Konzerne. Mittlerweile entscheidet sich am Hindukusch, inwieweit die in der NATO versammelten westlichen Staaten künftig in der Lage sein werden, in einer zunehmend brüchiger werdenden Weltordnung ihre (neoliberalen) Ordnungsvorstellungen zur Not auch mit Gewalt durchzusetzen. Scheitern sie bei diesem Versuch, steht die Existenz der NATO selbst auf dem Spiel, »make or break« heißt die Devise, wie Kanzlerin Angela Merkel betont: „Ich glaube, sagen zu können, dass die Stabilisierung Afghanistans derzeit eine der größten Herausforderungen für die NATO und ihre Mitgliedstaaten ist. Sie ist gleichsam so etwas wie ein Lackmustest für ein erfolgreiches Krisenmanagement und für eine handlungsfähige NATO.“
Handlungsfähigkeit der Nato stärken, Rede zum 50-jährigen Jubiläum der Deutschen-Atlantischen Gesellschaft: http://www.deutscheatlantischegesellschaft.de/cms/upload/reden/redemerkel.pdf.
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