Der gute Herr Donsbach - Wolfgang mit Vornamen - lehrt an der TU Dresden Kommunikationswissenschaft. In Deutschland hat er innerhalb dieser Wissenschaft, die meiner Meinung nach mit wenigen Ausnahmen (Habermas, Luhmann) aus aufgeblasenen Binsenweisheiten und -theorien besteht, durchaus einen Namen, und zwar innerhalb der Erbsenzähler-Fraktion. Er befleißigt sich hauptsächlich der Methoden der quantitativen Sozialforschung, deren Grundproblem es ist, aus einigen quantitativ gewonnen Daten Rückschlüsse auf das Verhalten sowie die Werte und Motivationen mindestens der halben Menschheit zu ziehen. Zu dieser Unterkomplexität der Methode gesellt sich eine gewisses deterministisches Weltbild, das schon ein bißchen arrogant ist. zu dieser Art von Wissenschaft passen auch die recht konservativen Grundeinstellungen des Herrn Donsbach ganz gut.
Ansonsten erwartet Herr Donsbach von seinen Studis, daß sie später mal genauso reich, berühmt und erfolgreich sein wollen wie er. Wer da etwas anderes vorhat, ist irgendwie minderwertig. Und die Leute, die bei den Streiks im Dezember '97 mitgemacht hatten, brauchten überhaupt nicht erst zu den Prüfungen des Herrn Donsbach anzutanzen.
Vor drei Jahren oder so hat der Herr Donsbach geheiratet - seine Treffen mit jungen Studentinnen im ersten Semester hat er danach eingestellt.
Ja, stimmt schon, sehr gut bin ich nicht gerade auf den Herrn Donsbach zu sprechen...
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