... weißt Du, nachdem ich Deine Kuppel wieder mal im Abendblau umrundet habe
nehme ich sie ab, drehe sie um und gebe ein »o« hinein, das lasse ich darin
rollen wie eine Erbse in der Schüssel und freue mich am Klang, den das »o«
erzeugt während es über das Kupfer rattert... und weil einmal ein Ende sein
soll, stürze ich das ganze wie einen Pudding und die Kuppel dröhnt dabei
wie eine tiefe Glocke, das »o« ist weg und heraus kommt »Doom«, nicht domo und
nicht odom und nicht mood, doch ist meine Stimmung heiter denn das
Starengeschwätz in den Kastanien seitlich von Dir erfreute meine Sinne ungemein,
einkehren sah ich sie, die Stare über Berlin ('s gibt 'nen Film über euch, aber
was ist das bisschen Flimmerlicht gegen das Abendblau, Projektor als
Vogelkanone und jedes Filmbild ist ein Lichvogel der weiß, wo er hinfliegen
muß (les images, ces sont des oiseaux de la lumière, jaja), neinnein, da nehm
ich doch lieber die Straße unter die Füße und schau' mir das selbst genauer an)
man bleibt stehen und schaut ihnen zu, nichts weiter, kostet keinen Eintritt...
Die Laterne auf Deiner Kuppel, auf der Du Kugel und Kreuz balancierst, weißt
Du, Dom, erzähl mir nichts, als es nicht mehr ging, da stellten Sie sie auf den
Platz und ich stieg über den Zaun, um mir das von Nahem zu besehen (das war
verboten), Pracht war da nicht mehr viel, das Gold war teilweise weg und das
Kupfer verbogen, an manchen Stellen abgerissen (wem fiel es wohl auf den Kopf?)
und schweigen wir von dem Rost am Eisengerüst das alles Blech tragen muß,
gepäppelt haben sie Dir Dein Laternchen und neu vergoldet, auch das Kreuz,
Du Zeichen der 'Ewigkeit', die sterblichen Menschlein krochen Dir ziemlich
unter den Rock und haben gehämmert und geschmiedet und dann ging es hinauf mit
dem Kran, ein schönes Schauspiel seinerzeit und vermisst habe ich heut' den
Cellisten am Ufer mit seinem Echogerät, der die Töne über das Wasser schweben
läßt... vielleicht kommt er wieder, ich werde es ja hören, irgendwann....
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