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hei+co, am 15.11. 1999 um 10:10:02 Uhr
Diskurs

Das Versprechen der Netzliteratur nach Interaktion und maximaler Kontrolle der Nutzer über den Leseprozeß bedeutet keinesfalls, daß die AutorInnen völlig unstrukturierte 'flache' Texte mit zufälligen (fraktalen?) Sinnverteilungen produzieren könnten, sondern verlangt ganz im Gegenteil einen hohen Programmieraufwand in den Meta-Strukturen der Hypertexte (hier mit JAVA realisiert): Geschichten, Mini-Szenen, einzelne Plots warten darauf, von den Usern aktiviert zu werden - können dann aber nur bis zur nächsten Verzweigung einen Mikro-Spannungsbogen entwickeln: andere Fenster öffnen sich, Akteure fallen heraus, Helden stürzen ab ... selbst Fehlermeldungs-Boxen werden zu narrativen Elementen ...

Logout: Hyperfiction - das Lese-Buch
Wenn all dies keine (Hyper)Fiktionen sind, der Wettbewerb, die Preisverleihung, die Laudatio (http://www.literaturwettbewerb.de/kommentare.html), dann gibt es sie also doch - die Netzliteratur?

Ein Großteil der hier angesprochenen Netzliteratur-Projekte ist zu finden auf einer CD-ROM zu dem von Beat Suter und Michael Böhler herausgegeben Buch »Hyperfiction. Hyperliterarisches Lesebuch: Internet und Literatur« (http://www.hyperfiction.ch), zusammen mit weiteren Projekt-Archiven zur online-Literatur, Diskussionen, Essays, sowie mit weiterführenden literatur- und medientheoretische Ausflügen zum Umfeld der Netzliteratur.
Buch und CD-ROM lassen sich gut zusammen benutzen und ergänzen sich wechselseitig: man stöbert auf der CD-ROM in den Essays (sämtliche Texte sind in HTML verfügbar), navigiert durch Netzliteratur-Projekte, sucht per Volltextrecherche nach Begriffen, Namen, Schlagworten ... liest im Buch längere Passagen nach, wird über ein einfaches Verweissystem wieder auf die CD-ROM verwiesen ...



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