Nachdem Wolfram Siebeck schon seit Jahren die Zeit mit seinen Nörgeleien über die Restaurants der Welt zumüllt, hat man sich jetzt entschlossen, auch das Thema Musik bildungssnobistisch behandeln zu lassen. Dafür hat man Roger Willemsen gewonnen, der ab jetzt wöchentlich in seiner Kolumne »Willemsen hört« die Schlechtigkeit der Musikwelt beklagen wird. Zum Start hat er sein Programm umrissen: Joseph Haydns Klaviersonaten, Domenico Scarlattis Sonatinen sind angemessen, auch Gustav Mahler wird geduldet. Die U-Musik dürfen Jimi Hendrix und Frank Zappa vertreten. Der Spielmannszug ist zwar prollig, hat aber als Kulturerbe einen festen Platz im musikalischen Panthenon. Modern Talking (igitt) und Pet Shop Boys (wohl auch igitt, aber nicht ganz so) verpissen sich als Muzak bitteschön ins Kaufhaus, wo ein Bildungsbürger, der auf sich hält, sowieso nicht hingeht.
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