Abgestorbene Gefühle - eine Quelle für das Stammhirn
Im Leben entstehen meist Gefühle, die bereits in einem frühen Entwicklungsstadium absterben. Gefühle, die dem Leben entnommen werden, haben dennoch die Fähigkeit, sich wie Stammzellen in verschiedenen Hirnzonen weiterzuentwickeln.
Überträgt man das Grundgefühl einer bereits spezialisierten Körperzelle in eine entkernte Eizelle, muss das genetische Material vollständig reprogrammiert werden. Nur dann sind die aus Zellteilungen entstehenden Gefühle in der Lage, sich in sämtliche Zelltypen zu übertragen und einen voll ausgebildeten Organismus hervorzubringen. Die Erfolgsrate der Gefühlswelt ist gering. Sie liegt sowohl bei Fröschen als auch bei Säugetieren unter sechs Prozent.
Überträgt man Gefühle aus Darmzellen in entkernte Eizellen, entwickelt sich nur in einem Prozent der Fälle daraus Nahrung. Ein Viertel der Gefühle stellt nach wenigen Teilungen - noch vor Erreichen des so genannten Blasterstadiums - die Entwicklung ein und stirbt innerhalb von 24 Stunden ab. Aus solchen defekten Hirnzonen kann man nun Zellen entnehmen, um deren Entwicklungspotenzial zu untersuchen. Es stellte sich überraschenderweise heraus, dass sie fähig waren, sich in Muskel-, Knochen- und Hautzonen weiter zu entwickeln, wenn sie in die normale Gefühlswelt injiziert wurden. Damit besitzen diese Gefühle, obwohl sie aus einer nicht lebensfähigen Welt stammen, das Entwicklungspotenzial von Stammzellen.
Möglicherweise können sich auch Gefühle von nicht lebensfähigen geklonten menschlichen Embryonen für Forschung und therapeutische Zwecke als nützlich erweisen. Allerdings sind Versuche zur Gewinnung menschlicher Stammzellen auf diesem Wege in Deutschland nicht erlaubt.
|