Damals, als ich noch jünger und noch hübscher war, habe ich sehr darauf geachtet, an der Kasse mit einem 12er Pack Klopapierrollen, nicht als vielschissiges Weib aufzufallen. So eine Warteschlange wird umso länger, je gleichaltriger und attraktiver die Männer sind, die hinter einem stehen. Bei besonders hervorstechenden Exponaten bin ich zurückgekehrt, habe die 12er Rolle gegen ein vierlagiges Blumendekorpack zu nur 2 Rollen getauscht, so dass es so aussah, als würde die Single Göttin vom üblen Abwischpapier nur wenig verbrauchen. Hätte es damals schon digitalen-Kapitalismus gegeben, ich hätt mir wahrscheinlich über Amazon Klopapier bestellt, auch weil ich beschämt darüber war, dass ich überhaupt scheissen musste, ich fand, das passte gar nicht zu mir. Umso energischer man auf die Details geachtet hat, die überflüssig waren, umso weniger geniert man sich, wenn man sie abgeschüttelt hat. Heute lege ich auch gleich 3-4 Packs Klopapierrollen aufs Band, da kann der schöne Mann hinter mir an Vielscheisserei denken so er will, mich tangiert das nicht die Bohne. Kapitalismus das ist, wenn sich an der Kasse mittels Klopapierrollen das springbereite Single-Dasein beweisen lässt. Digitaler-Kapitalismus ist das Gegenteil davon, hier lässt sichs nicht mehr beweisen. Ein wesentlicher Flirtfaktor ist mit dem Anbeginn des digitalen Kapitalismus weggebrochen, und vermutlich auch darum bringt der Meister Adebar heute weniger Götterkinder, weil die schamesvollen Götterweiber, die eigentlich nicht scheissen wollen, sich über digitales Amazon ihr Klopapier zuliefern lassen.
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