Die „Protokolle“ geben vor, Geheimdokumente einer jüdischen Weltverschwörung zu sein. Tatsächlich handelt es sich aber um einen fiktionalen Text, der aus verschiedenen Quellen montiert worden ist. Auf etwa 80 Seiten, unterteilt in 24 Abschnitte, wird die angebliche Weltverschwörung ausgebreitet. Jeder Abschnitt entspricht einer Sitzung und enthält eine fiktive Rede, die ein jüdischer Führer vor der Versammlung der „Weisen von Zion“ gehalten haben soll. Demnach hätten die „Weisen von Zion“ zum Beispiel politische Ideen wie den Liberalismus oder die Demokratie erfunden, die Presse unterwandert, Wirtschaftskrisen, Revolutionen und Kriege angezettelt. Sogar für den Antisemitismus werden die Juden selber verantwortlich gemacht, denn der „ist für uns notwendig, um unsere Brüder aus den unteren Kreisen zusammenzuhalten“. Doch auch heute komisch wirkende Dinge werden ihnen unterstellt, etwa dass sie den U-Bahn-Bau nur finanzieren würden, um die so unterminierten Hauptstädte in die Luft sprengen zu können, falls sich ihre Regierungen gegen die jüdische Weltherrschaft wehren würden, die das Ziel all dieser Aktionen sei.
Seit ihrer ersten Verbreitung zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehören sie zu den Standardwerken des Antisemitismus.
|