|
Also, wir sollten schon bemüht sein, diesen Planeten nicht in eine Hölle zu verwandeln. Besser noch sollten wir uns sehr anstrengen, daß es die Menschen zukünftig immer besser haben als wir.
Die Sache ist ja eigentlich ganz einfach. Solange du lebst, bist du ja du und mußt halt mit deinem Leben klarkommen. Der eine hat den Lenz, der andere nicht so. So ca. 20% der Weltbevölkerung haben den Lenz. Die anderen, naja, leben halt auch, aber eben nicht unbedingt so prima wie das eine Fünftel, das sich jeden Tag vollfuttert und auf irgendwelchen Couchen zurücklehnt, um sich von seichten Hollywood-Konserven ein kleines Prickeln ins sonst recht eintönige Leben einfüllen zu lassen.
Jedenfalls muß jeder irgendwann sterben, und das ist der Punkt an dieser Stelle. Wenn du stirbst, ist es ja zu Ende mit dir, schwarz, finster, finito. Nur: Wenn du als erlebendes Seiendes nicht mehr seiend bist, wer sagt denn, daß nicht ein anderes Seiendes existieren wird, daß ebenso wie du sich selbst empfindet? Irgend ein Seiendes wird da sein, und es wird leiden und sich freuen usw. Es wird ein Mensch, vielleicht, und dann wird es »ich« zu sich sagen und von den anderen »du« genannt werden - und das ist definitiv sicher. Klar, das bist dann nicht du. Das ist halt ein anderer Mensch. Aber die Tatsache, daß er da ist und du nicht mehr, sollte dir schon ein wenig zu denken geben.
Wenn der in so einer KZ-Welt groß wird, wo es den ganzen Tag sauren Regen gibt und alle mit 35 an Krebs sterben, weil alles verstrahlt ist. Du erlebst das nicht, dafür aber ein anderer, der eine Identität haben könnte wie du sie gehabt hattest. Und wer sagt, daß der nicht furchtbar wütend ist in seinem Schmerz. Auf dich, wer auch immer du warst, weil du nicht so weit gedacht hast, weil du dir aus blanker Faulheit nicht vorstellen wolltest, daß er auch einst existieren könnte.
|
