Ob überhaupt irgendeine Parallelwelt besser sein kann als die Welt, zu der sie parallel ist, ist so eine Sache, zumal so eine ganz und gar strenge Parallelität die Eigenschaft hat, aller Schnittpunkte und Schnittflächen zu entbehren, was zu einem schlimmen Desaster für den Menschen werden kann, der sich in die parallele Welt auf wunderbare oder insbesondere vielleicht ganz unfreiwillige Weise begeben hat, denn so ganz vollständig gelingt ihm das dann ja doch nicht, und infolgedessen steht er mit einem Bein schon in seiner Parallelwelt, das andere will und kann ihm aber nicht so recht folgen und verharrt da, wo es ist, und dazwischen ist dann das Nichts, das eben wegen der Paralellität eine unendliche und nirgendwo mehr sich zusammenfügende Ausdehnung hat. Und dann denkt er sich, »oh, diese Parallelwelt ist sehr schön, ja sogar besser als die alte Variante, da schau ich mich um«, und das geht auch gut, solange er nicht nach links und nach rechts blickt, zurück auf die Welt, aus der er gekommen ist, weil er dann dazwischen plötzlich dieses fürchterliche Nichts sieht, das ihm das Bessere an seiner Parallelwelt langsam ganz madig macht, weil er ja mit seinem zweiten Bein immer noch in der anderen ätzenden Welt herumtrampelt, das er dann so neben sich sieht, ja da sieht er sich überhaupt selbst neben sich stehen und fühlt sich schon ganz in Stücke zerhackt, aber er kann nicht anders, weil die beste Welt zwar eigentlich keine bessere ist, aber doch die Welt, aus der er kam, die schlechtere, und weil das so ist, geht er immer auf und ab und hat zwischen sich und in sich das Nichts, das da in ihm herumwütet, und wenn er dann mal ein Päuschen machen will und seine Hände hinüberreicht in die alte Welt und vorsichtig winkt, braucht er Zeit und wartet, dass sie einer ergreift, aber es geschieht nicht, doch er hat Geduld und wartet und wartet...denn es muss doch eine Hand kommen, die ihn berührt, es muss doch...
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