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mcnep schrieb am 17.8. 2008 um 10:53:19 Uhr über

Dialoge

Ateïst. Entsetzliche Dinge sind zum Vorschein gekommen!

Staatsanwalt. Was Sie nicht sagen!

Ateïst. Beim Konfirmazions=Unterricht hat sich herausgestellt, daß die Konfirmantinnen - nur im geheimsten Flüstergespräch war es zu erlauschen - sich den heiligen Geist männlich dachten.....

Staatsanwalt. Ach!

Ateïst. Ja, und in Hosen.

Staatsanwalt. Um Gotteswillen!

Ateïst. Umgekehrt bei den Knaben schien eine weibliche Figur die Vorstellung zu beherrschen: der heilige Geist in ganz leichter Umhüllung.

Staatsanwalt. Entsezlich!

Ateïst. Man brachte es nicht gleich heraus, was die Knaben darauf geführt haben konte.

Staatsanwalt. Wahrscheinlich irgend ein verdorbenes Fantasie=Produkt.

Ateïst. Nein, es war die Pallas Athene von der Schloßbrücke in Berlin.

Staatsanwalt. Ist das konstatirt?

Ateïst. Es ist konstatiert. Die Sache machte psichologisch das koloßalste Aufsehen. Und man will jezt damit aufräumen.

Staatsanwalt. Womit? Mit den Brükenfiguren?

Ateïst. Nein, mit der Trinität. Mit den Antropomorphismen.


Oskar Panizza, Dialoge im Geiste Huttens (1897); S. 107


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