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Das Gift schrieb am 1.10. 2005 um 20:01:04 Uhr über

DeutschlandindenGrenzenvon1989

Wo wären wir ohne die beiden Weltkriege?

Das deutsche Reich ist eine wirtschaftliche und militärische Weltmacht. Weltleitwährung ist die 1932 renivellierte Reichsmark. Internationale wissenschaftliche Arbeiten werden in alter Tradition in der Heimatsprache und auf deutsch verfasst, neuerdings vermehrt auch auf französisch. Durch das zwiespältige Verhältnis zwischen dem ideologisch weltführenden Kontinentaleuropa und den allmählich marginalisierten Briten und Amerikanern gerät die englische Sprache verstärkt ins Hintertreffen. Durch Unruhen zwischen Arbeitern und industrieller Elite in Folge der Massenentlassungen der von der Weltwirtschaftskrise erfassten deutschen Schwerindustrie, Banken und Versicherern, gibt es seit 1941 ein demokratisch gewähltes Unterhaus, als Zugeständnis an den Hochadel jedoch auch ein Oberhaus, dessen Sitze erblich bzw. durch Beschluss des Oberhauses vergeben werden. Das Oberhaus segnet die durch das Unterhaus gefassten Gesetzesentwürfe ab - oder nicht. Der Kaiser ist pro forma Staatsoberhaupt, ein vom Unter- und Oberhaus gewählter Reichskanzler übernimmt die Funktion eines Staatspräsidenten. Es gibt folgende Parteien (von rechts nach links): Nationalkonservative Partei, Kaiserreichspartei, christliche Mitte/Zentrumspartei, Deutsche Arbeiterpartei, Sozialdemokratische Partei, Marxistische Partei des Proletariats, Kommunistische deutsche Reichspartei, Sowjetische Partei. In den 30er und 40er Jahren kommt es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen und Straßenkämpfen zwischen rechts- und linksextremen Gruppierungen. Nach zunehmenden Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung in den 40er und 50er Jahren erklärt der Kaiser in einer Ansprache persönlich die absolute Religionsfreiheit im Reich und seinen Kolonien: wörtlich sagt der 1937 gewählte Reichskanzler von Weizsäcker: »Das römische Reich deutscher Nation ist seit 1000 Jahren ein Vielvölkerstaat mit den unterschiedlichsten Glaubensbekenntnissen«. Dennoch wird Juden, die in Anspruch nehmen wollen in die britische Enklave Madagaskar auszureisen, diese Möglichkeit gegeben. Wegen des zerrütteten Verhältnisses des Kaiserreichs zu Großbritannien und dem Verlust der deutschen Staatsbürgerschaft zu Gunsten einer britisch-protektionierten Staatsangehörigkeit, nehmen nur wenige deutsche Juden das anmaßende Angebot an. In der Außenpolitik hat sich der Frieden zwischen Frankreich und der nach der kommunistischen Konterrevolution innerlich zerrissenen Sowjetunion bewährt, obwohl es vor allem mit Frankreich in den 1910 -1930ern immer wieder zu entgegengesetzten Interessen in der Kolonialpolitik kommt, die vor allem das Engagement des Reichs in den rohstoffreichen Teilen Asiens und Afrika betreffen und noch heute die ethnischen Konflikte in Französisch-Laos zwischen einheimischen Francolaoten und zugewanderten christlichen Deutschchinesen anheizen. Das trinationale Abkommen von 1957 zwischen Frankreich, dem deutschen Reich und dem japanischen Kaiserreich, dass die kolonialen Interessen in Asien regelt, teilt ein gutes Viertel der Weltbevölkerung auf: Japan behält Korea, Sachalin, Jakutien und Kamtschatka, ebenso das gesamte südostasiatische Inselarchipel inklusive Taiwan. Das Deutsche Reich hält abgesehen von der inneren Mongolei und Gobi (bleiben japanisch) einen Großteil des mittlerweile zum Protektorat erklärten Ostchina von Quindao im Norden bis Macao im Süden (ein Geschenk der mittlerweile kommunistischen portugisischen Räteregierung an den deutschen Kaiser, der die Einmischung Portugals in Mauretanien »unbeachtet« ließ). Britisch-Hongkong bleibt Großbritannien als Enklave erhalten, die einheimische Bevölkerung produziert vor allem Fischprodukte. Frankreich hält das gesamte südostasiatische Festland einschließlich der im 70-Tage-Krieg gegen Großbritannien eroberten Enklave Calcutta. Das Verhältnis zwischen Großbritannien auf der einen Seite und Deutschland und Frankreich auf der anderen ist eisig, seit aus Sicht der Briten Kontinentaleuropa sie während des indischen Unabhängigkeitskampfes im Stich gelassen hatte. Nicht selten liefern sich britische und deutsche Marineeinheiten ein regelrechtes Kräftemessen in der Nordsee, über die das Reich, gefördert durch den einheimischen Stahl, die unantastbare Seehoheit ausübt. Darüber hinaus unterstützen sich Frankreich, das Reich und Japan, ausgehend von der erfolgreichen deutsch-japanischen Zusammenarbeit bei der Niederschlagung eines Volksaufstandes unter Führung von Mao-Tsedong und Chiang Kai-shek, in der teilweise gewaltsamen Niederschlagung islamistischer, liberaler oder kommunistischer Separationsbewegungen in den Kolonien. Es ist kein Geheimnis, dass diese Gruppierungen von Australien, den USA und Großbritannien finanziell und materiell unterstützt werden. Die USA spielen eine im Vergleich zu einer von Weltkriegen dominierten Epoche eine untergeordnete Rolle, untergraben sie doch durch ihren fortgesetzten liberalen Demokratiegedanken die Authorität der kontinentaleuropäischen Regierungen, die sich 1975 zur kontinentaleuropäischen Union verfasst haben unter Führung des deutschen Reichskanzlers. Dies wurde vor allem durch die massereiche Bevölkerung des deutschen Reichs von mehr als 700 Millionen Menschen erwirkt (Deutsches Reich: ca. 120 Mio, Deutsch-China etwa 600 Mio, Deutsch-Afrika etwa 80 Mio Einwohner). Dennoch werden zu den USA vielfältige Handelsbeziehungen unterhalten, die vor allem auf die reichen Ölvorkommen des us-amerikanischen Protektorats Venezuela ausgerichtet sind. Das deutsche Reich selbst pflegt beste Beziehungen zum persischen Schah in Bagdad und unterstützt die Forderung der Kurden nach dem britisch-osmanischen Krieg, der die Position Großbritanniens im Mittelmeerraum des Nahen Ostens bestätigt hat, nach einem eigenen Staat.
Im Bereich der universitären Bildung herrscht ein stetiger Austausch zwischen dem Reich und seinen Kolonien. Studenten ingenieurswissenschaftlicher Studiengänge müssen mindestens je ein Semester in Europa, Asien und Afrika verbringen, um technisches Wissen unter Bedingungen verschiedener Klimate und Ethnien zu erlernen und zu verfeinern. Im deutschen Reich, seinen Kolonien und Protekoraten besteht eine achtjährige Mindestschulpflicht auf einer Grundschule, in der Deutsch- und Französischunterricht obligatorisch ist. Danach kann zwischen Real- und/oder humanistischem Gymnasium (es gibt seit 1982 Mischformen) gewählt werden. Für alle jungen Männer ab 17. Jahren besteht eine allgemeine Wehrpflicht von 3 Jahren, welche zunächst eine grundmilitärische Ausbildung für ein Jahr vorsieht, dann einen frei wählbaren einjährigen Arbeitsdienst in den Kolonien und hierauf eine einjährige Spezialverwendung in der Wehrmacht vorsieht. Besonders beim Hoch- und Industrieadel ist eine durchaus mögliche Längerverpflichtung im letzten Jahr bei der Marine enorm angesehen (der erste Tank weltweit, eine unförmige Stahlwanne auf Raupenketten der Marke Mannesmann, wird 1944 gegen Chiang Kai-sheks Terrortruppen eingesetzt, erst 1957 kommt im britisch-französischen 70-Tage-Krieg der erste Strahldüsenjäger, eine Leihgabe des Reichs, zum Einsatz. Bis 1966 sind Wehrsport und Reitunterricht Pflichtfächer an weiterführenden Schulen. Eine Mitgliedschaft in sozial engagierten Burschenschaften ist gesellschaftlicher Usus, vor allem für Söhne adliger bzw. industrieadliger Häuser. Der geradezu zur Legende gewordene »Aufstand der Krankenschwestern« von 1953 in der Reichshauptstadt Berlin führte zur umfassenden Gleichberechtigung der Frauen, was das Wahlrecht anbelangt. Heuer sind Frauen an Universitäten oder in Führungspositionen dennoch eine Ausnahme, da viele Frauen in reichskonservativen bzw. feudalistischen Kreisen gebunden sind.
Unter Zusammenarbeit mit französischen und sowjetischen Ingenieuren gelingt 1978 die erste bemannte Mondlandung unter dem Luftwaffen-Oberst Sigmund Jähn, der hierfür das Eiserne Kreuz mit Eichenlaub erhält. Der weltweit agierende Computerentwickler »Zuse AG« bedient mit seinem Betriebssystem der Marke »Zuse Basis« ca. 98% der weltweiten Heimelektronik. Picassos Friedenstaube als Friedenssymbol ist unbekannt, stattdessen wird der Reichsadler als Heilsstifter weltweit anerkannt. Zusammen mit dem Friedenssymbol der Afrikanischen Union, dem Elefanten, stehen Adler und Elefant für die Einigkeit von Nord und Süd.
1987 kommt es zwischen dem amerikanischen Ex-Präsidenten Kennedy und dem Reichskanzler der christlichen Mitte/Zentrumspartei Gysi zu einem informellen Treffen, in welchem Kennedy seine Alzheimererkrankung eingesteht, von der auch Gysis politischer Ziehvater, der 1976 verstorbene Reichskanzler von Manstein, betroffen gewesen ist. Fortan gilt die rote Schleife am Revers der Solidarität mit der Alzheimererkrankung.


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