Dagmar Berghoff begeht heute ihren sechzigsten Geburtstag. Sie war mir stets die liebste aller NachrichtensprecherInnen gewesen, wie ich mich auch im sonstigen Leben in unangenehmen Dingen des Lebens wie Zahnarztbesuchen, Behördengängen oder dem Ankauf ehehygienischer Artikel in die Hände von von Frauen begebe, das nimmt dem Unangenehmen dieser Vorgänge einiges von seiner Schärfe.
Ob ich es an anderer Stelle schon einmal erwähnt habe ist mir nicht erinnerlich, aber Dagmar Berghoff leidet an einer genetisch bedingten Anomalie, die meiner Erinnerung nach Spalthand betitelt ist. Das bedeutet, daß ihre linke Hand nur zwei (oder drei) Finger aufweist, die auch noch irgend wie zusammengewachsen sind. Oder so. Ich verrate damit ein offenes Geheimnis, denn Frau Berghoff hat selber in ihrer scharmanten Art, die ihr in meinen Augen nunmal zu eigen ist, darauf hingewiesen, wobei sie auch die vielen kleinen dezenten Tricks erwähnte, mit denen sie diesen Mißstand zu kaschieren pflegt. Beim Verlesen der Nachrichten etwa pflegte stets ein Bogen Papiers mit den bereits abgelesenen Meldungen auf ihrer betroffenen Hand zu ruhen, bei Galaempfängen und ähnlichem ist sie stets mit eleganten Handschuhen ausgestattet usw.. Bei aller erwähnten Sympathie, die ich für Frau Berghoff empfinde, habe ich mir nach Kenntnisnahme dieser Information es stets ein sportives Vergnügen sein lassen, während der von ihr verlesenen Nachrichtensendungen meine Eltern und späterhin Konrad durch plötzliche Aufschreie hochzuschrecken, die zumeist von dem immer gleichen Satz gefolgt waren: 'Da! Daa!! Man hat gerade ihre Spalthand sehen können!!!'
Alles Gute zum Geburtstag, Frau Berghoff.
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