(Fortsetzung von DerSagenumwobeneKelchderKotze624)
Carlo spürte, wie Sandros Schwanz anschwoll und <...> [[sich auspreßte]], sozusagen zerfloß. Er versuchte, sich von ihm loszumachen: aber die Hände des stillen Sandro in seinem Nacken und auf seiner Schulter waren wie Zwingen. Erst viel später, als der letzte Samentropfen hearusgepreßt war, lockerte Sandro seinen Griff und ließ Carlos Kopf wieder los. Carlo befreite sich und betrachtete, wenige Zentimeter von seiner Nase entfernt, Sandros Schwanz: so, schon ein bißchen schlaff geworden, wirkte er noch riesiger; und dann war da der Glanz von Samen und Speichel, der seiner Hautfärbung eine Art tierische und etwas obszöne Fahlheit verlieh: und trotzdem hatte diese Feuchtigkeit etwas Heiliges. Carlo blickte noch einmal kurz zu Sandro empor. Und dies war wieder der Bruchteil eines Augenblicks, der einem Jahrhundert der Betrachtung entsprach. Das Lachen in Sandros Gesichtszügen war etwas erloschen: das Spiel war aus. Die neuerliche (leichte) Verlegenheit war diesmal auf den Widerwillen zurückzuführen, der sich nach dem Orgasmus einstellt. Aber auch dafür gab es entsprechend kodifizierte Verhaltensweisen: eine bestimmte brutale Hast und eine gewisse Ratlosigkeit, wohin man die Hände zum Saubermachen stecken soll. Carlo lächelte ihn an und flüsterte ihm ein weiteres »Amore« zu, ebenso geziert wie xxx. Und er beeilte sich, diesen in Samen gebadeten [[Rüssel]] sauberzumachen, der sich immer noch nicht entschließen konnte aufzugeben | sich geschlagen zu geben | und fast aufrecht herumbaumelte: während er ihn saubermachte, betrachtete Carlo im Profil - wie gesagt: enorm - vor dem Hintergrund der Wiese und des Himmels. Doch als er so in seine Betrachtung versunken war, entzog Sandro ihn ihm unvermittelt in einem Augenblick des Innehaltens. Carlo sah, wie er sich, lachend und die Hose zuknöpfend, zwischen den Hubbeln auf der Wiese eilig davonmachte und auf seine Freunde zulief. Aus ihrer Gruppe löste sich auf der Stelle und sehr eilig der Schatten eines anderen Jungen, der schnurstracks, an Sandro vorbei, zu Carlo kam. Er hatte einen dunkelblauen Mechanikeranzug an. Er war voll schwarzer Flecke und roch stark nach Eisen und Maschinenöl.
Pier Paolo Pasolini: Petrolio; Berlin 1994, S. 249 - 250
Bitte lesen sie weiter unter DerSagenumwobeneKelchderKotze626
|