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Glückwunsch, Freikelch! schrieb am 19.12. 2007 um 13:50:43 Uhr über

DerSagenumwobeneKelchderKotze103

Liebe Anrede,

Weihnachten 1999, genau in diesen Tagen hat sich mir damals in einer gleißenden Schau ein Erkenntniscluster enthüllt, der vermutlich viele Anknüpfungspunkte an den deinen hat, gerade diese I Ging-Sache, ich war schon vor 99 davon überzeugt und bin es im Grunde heute noch, dass sich dahinter ein sehr kompliziertes und doch grundeinfaches - ja, was? Lass mich fürs Weiterdenken einfach Ding sagen - verbirgt, uralt und protowissenschaftlich wie die Sonnenscheibe von Bebra, andererseits im goldenen Zeitalter Chinas aufgeladen mit Bedeutung und Erkenntnis, schon vor Kolumbus hatte ein chinesischer Eunuch die Chance, Amerika zu entdecken, warum? Ich habe in dieser Zeit, und im Grunde habe ich mich von Weihnachten 99 bis zum Sommer 2001, als ich in die Psychiatrie musste, laufend damit befasst. Meine sonderbare Abneigung gegen jede Art von privater Aufzeichnung, es ist eher ein Unvermögen, anders, als in öffentliche Medien zu schreiben, ich kann mit meinen Gedanken nicht allein gelassen werden, denke ich manchmal, diese Abneigung brachte mit sich, dass ich den Lösungsweg, ja selbst die 'eigentliche' Lösung nicht einmal mehr rekonstruieren könnte, aber I Ging, das tritt bei mir immer viel los, wenn ich irgendwann die Kraft habe, werde ich da wieder einsteigen, ob via Phelps oder Pound, Pynchon, Plath, Proust, Plotin, egal: Alles passt gut zusammen. War damals, 99 rum meine Devise. Mein Gott, ich wollte eine große Geschichtsfälschung schreiben und plötzlich entdeckte ich eine, die noch viel ungeheurer war, als die albernen geklauten Jahrhunderte, die man ins dunkle Zeitalter um 600 gerechnet hat. Aber worin bestand die nochmal? Weißt Du, mein Problem ist, dass ich nur selten Zusammenhänge entwickeln oder erfassen kann, die über die Länge einer gut beschriebenen Blasterseite hinausgehen. Get the meaning across and then STOP. Und wenn ich dann, völlig mit mir allein gelassen und durch Unmengen Alkohol und Haschisch verstrahlt wie damals, versuche, eine komplette Weltgeschichte zu erfassen, gerät mir das alles schnell in Verwirrung, im Schach scheitere ich auch am Endspiel.
Ob ich dir also helfen kann oder auch nur ein 1:1-Verständnis für deinen Lösungsansatz aufbringen kann (Marcel Duchamp: Es gibt keine Lösung, weil es kein Problem gibt), fragt sick. Zumindest wie gesagt, in diesen emotional so aufscheuernden Tagen nur mit großem Vorbehalt.
Um nur einige der 'verrücktesten' Zusammenhänge anzudeuten, die sich mir um 2000, auf jeden Fall vor dem berühmten 11. September, erschlossen hatten, ohne Garantie:

- Das berühmte Körnchen Wahrheit, das angeblich in den Mythen aller Zeiten und Völker verborgen liegt, ist in Wirklichkeit ein mächtiges Samenkorn, und alle Überlieferung, alle Religion, praktisch alle großen Weichenstellungen in der Menschheitsgeschichte haben Grund und Ursache im Bemühen, diesen Keim, dieses Licht durch die dunklen Zeiten zu retten, bis es irgendwann von einer ausreichend vorbereiteten Menschheit in Verwendung genommen werden kann. Das ist keine Extraterrestrierphantasie, auch nix mit Engeln, all diese Begriffe sind eben, wie Mensch, Mann, Frau, Licht, Zeit, Atom, Zahl gewissermaßen mathematische Konstanten, Variablen, Funktionen, ein großes harmonikales Gesetz, völlig egal, wie in dem Spiel wer benannt wird - vielleicht sind wir ja die Engel, die für ein göttliches Publikum ein Rüpelspiel aufführen, auf dass sie zur Erkenntnis gelangen?

Ich habe damals, vor allem kurz vor dem Kollaps im Sommer 2001 alles, absolut alles aus dem I Ging erklären können, auch mein eigenes Geburtszeichen, die 21 (halbe 42! 23+42=65=mein Geburtsjahr! WAHN! KREISCH! Oder war es doch die 18? Egal...) - 'lebt beständig, weil es auf etwas Hartem beruht'. Im Grunde das Zeichen des unbarmherzigen Richters, förderlich dem Staat, doch in seinen Urteilen und Strafen über das Ziel hinausschießend. Und dazu war und bin ich immer schnell geneigt gewesen. Schwierig und in die Dimension des unkontrollierten Wahns reichend wurde es allerdings, als ich mein gesamtes familiäres Umfeld etc. ebenfalls in dieses Denken einbezog, von da war es nur noch ein kleiner Schritt zu Demeterkulten, dynastischen Inzesthochzeiten, einer geradezu bluttriefenden archaischen Welt, in deren Zentrum als Vollender und Hofnarr zugleich ich mich sah. Wenn ich das nur hinschreibe, haucht es mich wieder über die Schulter an. Verstehst Du, warum ich da im Augenblick nicht tiefer reinmöchte?



Und wegen mir hätte sich die Welt zu meinen Lebzeiten auch nicht grundsätzlicher ändern müssen, als dass alle Menschen die gleichen Chancen auf ein gutes Leben haben - selbst dass wäre eine Revolution, so kühn, das man sie kaum zu denken wagt, es mag einen den Kopf aushebeln -

dieses Fragmentchen hätte wohl noch irgendwo reingesollt, aber für heute schließe ich lieber. Ich melde mich. Im Forum allerdings wirst Du auch weiter nicht auf Assistenz meinerseits rechnen können, nicht, weil ich da eine Blamage fürchte oder so einen Zimt, aber alle bisherigen Künder und Mahner, Seismografen und Sensibelchen im Blaster sind irgendwann bestenfalls knapp am Sturz vorbeigeschrappt, hier, beziehungsweise dort muss eine besondere Luft herrschen, in der solche Ideen zwar gut wachsen können, jedoch schnell überdüngt und zu groß werden.

Stell Dir vor, Du wärst, nein, es gäbe oder es hätte gegeben eine, hmm, Kaste, Zivilisation, Zustandsform, ob sie nun als Kubrickklotz bei den Neandertalern gelandet wäre oder irgendwann einige Erdzeitalter früher Milliarden Kilometer entfernt gelebt hätte, oder ob die Erde nur ein Atom in einem Gesamtorganismus wäre, ja, im Grunde von all dem ein wenig:

So ein hochkomplexes Wissen geht über die Jahrhunderte natürlich verloren, wird verfälscht, verunreinigt oder bewusst versteckt wie ein kostbares Gut, wenn die Plünderer kommen.

Aber wenn Du einen Schatz verstecken wolltest, würdest Du alles an einer Stelle vergraben, wo, und sei es nur aus Zufall, jemand darauf stoßen könnte, der damit nichts anfangen kann, und sei es, weil ihm die Bedienungsanleitung für das Zahlenschloss fehlt? Da wäre es vielleicht sicherer, diesen Schatz an verschiedenen Stellen auszubringen. Hier das Gold, dort die Bücher, dort die Essenzen, hier die Festplatte. Die Schatzkarten müsste man wiederum auch verstecken... Und das am besten durch Leute, die gar nicht wissen, was sie da tun, früher ging sowas mit geköpften oder entzungten Boten.

Eine Vielzahl von Menschen, die für die Kultur wichtig waren, weisen in ihrer Vita verblüffend große Lücken oder endgültiges Verstummen auf, ob das Wittgenstein oder Jesus sind (den ich als mehr symbolische Figur verstehe, obwohl manchmal angesichts der vielen Überraschungen ein metaphysischer Restzweifel nagt), Pound, Hölderlin, Shakespeare oder Arno Schmidt, bei manchen mag es Zufall oder Burnout sein, vielleicht mussten sie einfach zuviel tragen.

Jedenfalls würde ich das endgültige Zusammentragen des alten Schatzes niemand einzelnem überlassen, der könnte zu mächtig werden, all die Drogenarbeit der Jahrtausende in einen Trip gegossen sozusagen.

Sondern ich würde jemanden nehmen, der ein gutes Herz hat, nicht ganz dumm ist, der ohne zuviel Druck von außen wachsen konnte, der sich alleine mit der Machete einen Weg durch das Unterholz bahnt - besser noch, ich würde mehrere nehmen, Highländer sozusagen, kleine Hobbits, die unbemerkt überall durchkommen, ohne mehr als eine vage Karte für ihre Umsegelung in der Hand zu halten. Nur gelenkt von einer Kraft, die in Stahlspänen, Molekülen und Weizenkörnern liegt. Was diese Kraft ist, nach der schon die Urahnen dieser Hobbits und Muggels gesucht haben, der Papageno weiß es nicht, der folgt nur seiner Zauberflöte.

Und eben diese vermeintlichen Ungeheuerlichkeiten so lange gedeckelt zu halten, bis alle Welt durch Internetverpornung, Sexualoppression, Videogeflimmer und unbeschränkten Zugang zu allem, mitsamt der dafür notwendigen Technologie für diesen Augenblick der Erkenntnis reif ist, die Ratzinger ebenso wie Bud Spencer betrifft, Elfriede Jelinek und Britney Spears, dafür ist eine wundervolle Komödie in vielen tausend Aufzügen geschrieben worden, die heißt Kultur&Religion. Die Tragödie, das ist das unabänderliche Gesetz, heißt Geschichte&Wissenschaft. Die beiden sind inzwischen gut genug entziffert. Es fehlt(e) noch das, was immer zu diesem TripTychoN gehörte: Das Satyrspiel. Rausch und Obszönität waren zu lange immer irgendwo unterdrückt, und erst, wenn sich wie in der Eingangssequenz der Bibel Männer und Frauen einmal alle nackt gesehen haben, können wir gemeinsam weitermachen.

Dieses ganze Thema vibriert jetzt wieder durch mich durch, und du bist schuld. Naja, eigentlich habe ich es mir ja selber eingebrockt, aber die Ähnlichkeiten zwischen uns waren zu groß, dabei wollte ich dich wirklich nur vorm Abgleiten ins Verrücktwerden bewahren (ich habe zu keinem Zeitpunkt, geglaubt, dass Du es seist, in einem uneinholbaren, sozusagen verlorenen Sinne).

Lass mich noch einen Gedanken anreißen und zugleich damit einen anderen etwas kappen:
Das mit deinem Blog ist eine gute Idee. Wenn ich dir zu irgendeinem Zeitpunkt mit Informationen aushelfen kann, gerne. Aber ich war nie ein systematischer Geist und werde es wohl auch nicht mehr, ich kann es nicht zusammenbringen, nicht kohärent machen das alles, nur einige Grundgedanken spinnen, aber die müssen die Mathematik des I Ging überspringen, auch wenn sie wie die Kabbala und andere gnostische Werke vor allem ein durch Zahlen verkleidetes Weihespiel sind - meine Fähigkeiten auf dem Gebiet sind einfach zu gering. Ich fühle mehr als ich denke. Der Äon träumt, der Äon ist ein Knabe.

Daher nur mein Gefühl, dass zugleich Denkanstoß für Dich sein soll: Wenn nun 'die Schöpfung' nicht nur Vermehrung, sondern auch Frieden wollte? Sobald die zweigeschlechtliche Vermehrung ins Spiel kommt, das fängt irgendwo im Wasser an, beginnen Rivalität und Rollenzuweisung, Pon Farr (Hormonduschen) und Revierabsteckung. Männer sehen Frauen...
Sex ist schön, Sex ist ein magnum mysterium, aller Schöpfung liegt Sex zugrunde, die ältesten Kunstwerke der Menschheit zeigen Hotzen und Schlänze - er ist aber auch die Quelle mancherlei Übels, Überbevölkerung, Krankheiten, Überemotionalität, Unterdrückung jeweils einen Geschlechts als Ei- oder Samenspender und was ist mit den zahllosen, viel mehr als 5 %, die eigentlich auch gerne mal einfach unter Kumpeln einen abwichsen wollen, ob auf dem Schulklo oder in der Maurerloge, in Klappen und Parlamenten? Irgendwie scheinen die nicht in den Plan zu passen. Oder gerade? Wo wird sich nicht vermehrt? Bei Schwulen und Priestern, und trotzdem existieren sie schon ewig. Liegt es an der Musik, die beide Bevölkerungsgruppen so mögen? Am Schauspiel, dass sie beide zu inszenieren verstehen, an der Fähigkeit, durch den Geist zu zeugen, wo der Samen verdorren muss? Die Natur will nicht, dass irgendwo Samen verloren geht. Aber nicht in dem Sinne, wie es zunächst überall gepredigt wurde, nix Onan, nix Sodom - Onan und Sodom waren schon in Ordnung, genau wie Hasch nicht schlimmer als Tabak ist, aber doch bitte nicht alle auf einmal, schön der Reihe nach.

Der historischen Reihung nach, auf Zyklen surfend, geduldig, manchen mag es rumpelstilz zerrissen haben vor lauter Warten. Eine Zeit der Männer und der Frauen. Und der Männer und der Männer. Und so weiter. Vielleicht werden wir es uns bald sogar aussuchen können, fast wie eine Droge oder ein Medikament, dass man injiziert bekommt, statt Botox bist du mal 6 Wochen Frau, nein, ich schweife ab, spinne, scherze, weil mir das ganze wie gesagt selbst ein wenig verworren klingt, wie ein Roman vgon Pynchon, die habe ich niemals über die ersten 50 Seiten geschafft, so wenig wie Illuminatus oder Castaneda. Ich bin eigentlich nicht 'so einer' der sich für menschheitsumgreifende Ideen interessiert, die sind mir immer eher etwas suspekt gewesen, mein Trommeln für Kommunismus ist letztlich genauso halbherzig wie meine Ablehnung des Kristentums, das sind halt nur verschiedene Sprachen, manche will man lernen oder ihre Dichter lesen, andere sind der eigenen Zunge zu fremd, aber auf Übersetzungen kann man immer noch schauen, keine Sprache ist wert, verloren zu gehen. Und kein Mensch, keine Stimme, kein Opfer.

Und für all das ist über viele Jahrhunderte, auf eine Null mehr oder weniger kommt es nicht an, ein gewiefter Betrug aufgebaut worden, dessen Ablauf in vielen Mythen der beteiligten Völker und Zeiten nachzuvollziehen ist, allerdings wie im Blaster ohne linear nachvollziehbare Abfolge, und die Bilder sind oft Kippfiguren, denk ans I Ging, gerade der 'harte' Strich, der entscheiden kann, ist es, der nicht nur herrschen kann, sondern den gesamten Sinngehalt umkehren, das ist alles in einem sanften klickenden Fluss wie in einer alten Telefonzentrale. Alle Verbindungen werden mal angewählt, manchmal, aber nur selten ist auch eine Leitung frei...

Wenn so eine Leitung frei wird, weiß der Angerufene oft nicht einmal, wer in der Leitung ist, der Anrufer aber auch nicht, dass ist natürlich etwas verwirrend und führt zuweilen zu sonderbaren Fehlschaltungen, vor allem, wenn alte Telefone im Spiel sind. Aber die Technik hat sich verfeinert... Und jetzt gerade mal nicht sub rosa (!) gesprochen: Ich weiß nicht, wer bei uns die Telefonnummern verschaltet hat und weiß nicht, wer hier Adept, wer Lehrer ist, beziehungsweise das ist egal geworden, war es immer, es geht ums Weiterreichen von Leben, Liebe, Wissen zum Fortbestand der Welt, dass noch tausend und ein Morgen wird / aus der alten Schönheit junger Gnade.

Mal so abgeschickt, mein Heiligkeitsflash klingt eh ab - draußen fuhrwerken Elektriker, ich hab Linsensuppe auf dem Herd, wieviele Aufgaben, von Anfang an drängend...

Es grüßt Dich

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