Lobeshymnen der Kritiker haben die Weltpremiere von «Der Herr der Ringe» in London begleitet. Der Tenor in der britischen Presse am Dienstag: «Hotter than Potter» (heißer als Potter).
Das dreistündige Epos nach dem fast 50 Jahre alten Kultbuch von J.R.R. Tolkien (1892-1973) gilt neben «Harry Potter und der Stein der Weisen» als Filmereignis des Jahres. In Deutschland kommt der Film am 19. Dezember in die Kinos.
Britische Presse begeistert
«Harry Potter, pack' deinen Besen an», warnte der «Daily Express». «Sorry Harry, aber ich habe gerade einen Film gesehen, der um Klassen besser ist», urteilte die «Sun». Die «Times» ließ ihre Kritik von einem 14-Jährigen schreiben. Seine Meinung: «Viel, viel besser als Harry.» Der «Guardian» sah den stellenweise grausamen Film «meilenweit entfernt vom kinderfreundlichen Harry Potter».
Die kritischsten Töne kamen vom linksliberalen «Independent»: «Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass Hitler diesen Film mit seinen scheußlichen Untermenschen, seinen Heimat-verwurzelten Hobbits und arischen Schönheiten gemocht hätte.» Dennoch sei die Verfilmung «glänzend».
Wie ein Epos von Fritz Lang
Die Stars rund um Frodo-Darsteller Elijah Wood (20) wurden am Montagabend zur Premiere am Leicester Square von rund 2000 Fans begrüßt. Sir Ian McKellen (69), der den Zauberer Gandalf spielt, sagte: «Das ist wie ein Epos von Fritz Lang - geradezu biblisch.» Christopher Lee (79), der Darsteller des bösen Zauberers Saruman, versicherte: «Das wird in die Filmgeschichte eingehen, denn niemand hat jemals so etwas gesehen.»
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