> the weird set theorist schrieb:
> Demystifikationsresistenz ...liegt dann vor, wenn das zur Demystifikation vorgesehene Objekt sich weigert, diesem Ansinnen nachzukommen und einfach toll bleibt.
>
> aber, ...hmmmmm:
> sind nicht alle Konsumenten scharf auf tolle Objekte?
Das schon. Nur: eine Person (Objekt erzeugt vielleicht eine falsche Vorstellung; wurde nur der größeren Allgemeinheit wegen verwendet -- vielleicht kann man Demystifikation ja auch auf Konsumgüter anwenden) kann von sich aus toll sein oder nur in Deiner Vorstellung. Kennenlernen und weiteres Kennenlernen etc. verschiebt langsam die Gewichtung von Deiner Vorstellung zu dem, was die Person eigentlich ist (auch das in Deiner Wahrnehmung, aber jede Relativierung auszuschlachten, ist müßig). Dieser Transfer kann sehr abrupt geschehen. Nun ist angesichts der Tatsache, daß die überwiegende Mehrzahl der Menschen dämlich ist, zu erwarten, daß Demystifikation eintritt. Forciert man also den Prozeß des Kennenlernens, so ist in der Regel davon auszugehen, daß man aus einer schmerzvollen Selbstverstrickung der Bewunderung und Sehnsucht herausgekufft wird (zumindest sind ja solche Zustände Anlaß für Demystifikationswünsche). Tritt hingegen das Erwartete nicht ein, so liegt Demystifikationsinsuffizienz vor.
Fazit: Toll-Sein ist im Rahmen des Demystifikationskonzepts eine dynamische, zeitabhängige, Variable, auf die man Einfluß zu nehmen versucht.
|