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schmidt schrieb am 11.12. 2022 um 12:03:34 Uhr über

DemutvorderSubstanz

Das gab er auf den Weg mit. Mir ist es schwer verständlich, daß ein ganzer Arbeitskreis von Diplomchemikern die allesamt unterwegs waren ihren Doktor zu machen und die seit Jahren miteinander bekannt sind und zu vielen in dem gleichen Großraumlabor arbeiteten, einen Neuhinzugekommenen zuerst über eine lange, jahrelange Zeit als sehr zurückhaltend ja fast menschenscheu jedenfalls sehr vorsichtig im Umgang mit Menschen, mit der Sprache und mit Kontakten sowieso, trotzdem nicht unhöflich, im Gegenteil, sehr höflich, daß ein solcher mensch sich plötzlich von heute auf morgen in eine Art Plaudertasche verwandelt, Belanglose gespräche mit allen und Jedem beginnt und sich als jovialer rustikaler Menschenfreund geriert, irgendsowas, also daß das nicht aufgefallen ist. Natürlich ist es denen allen aufgefallen. Das kann gar nicht anders sein. Aber sie waren allesamt so fein mich nicht näher darauf anzusprechen, sogar gelobt wurde ich, jetzt, da ich anscheinend etwas aus mir herauskäme, also doch, die Droge macht mich interessanter für andere, kompatibler, und er, der die Überschrift mit schenkte, hinter seinem Schreibtisch, er, der Alte, der, wenn ich zulange Quatschte diskret nach seiner Armbanduhr schaute, ich nahm es zwar wahr, erkannte auch die bedeutung aber ignorierte es bis er zum dritten Mal auf seine Uhr schaute, ein stück unverschämter macht es allemal, früher wäre ich sofort nach dem ersten Blick aufgebrochen, jedenfalls er meinte nur viel später einmal, „glauben Sie bloß nicht ich hätte ihre Agitiertheit damals nicht bemerkt“ wumm, das hatte gesessen. ich sagte nichts dazu und ließ es nachwirken. Auch sein, „Und, fühlen Sie sich jetzt bessernach meiner Chloroformbeichte, fühlte sich schal an. Wie, ich hätte vielleicht besser nicht davon reden sollen. Er hatte ja sowas wie die Oberaufsicht und nun schulze ich ihm Schande zu oder Aufsichtspflichten für Personen die ja im letzten Drittel ihrer Ausbildung einen freischaffenden Standart erreichen wollen und wo die Aufsicht eigentlich nicht mehr nötig sein sollte. Ich hatte ja in den Organikpraktika schon einige dieser Jüngelchen entdeckt die heimlich nebenbei ein wenig Speed gebraut haben, und sie darauf angesprochen, eben weil ich den geruch kenne der dort verwendeten Chemikalien, und die hättste mal sehen sollen, plötzlich war die gesamte Hälfte des labors im Aufstand gegen mich und meinte ich solle mich um meine eigentlichen Aufgaben kümmern, mit wichtigesm Blick aber ohne jegliche Intervention und schon gar nicht mit Rückfragen, was machen Sie denn eigentlich da, den Flur zwischen den Labornischen auf und abzulaufen. Damit einer da ist. Damit dem gesetz genüge getan, anfängern eine aufsicht zu stellen. ich aber kannte meine Klientel leider besser als diese sich das wünschte.


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