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Jetzt nach dem Tod von Michael Jackson drängt wieder eine Frage in den Fokus, die mich schon seit Jahrzehnten umtreibt: Was sind das eigentlich für Ärzte, die ihren Patienten über Jahre stärkste und schwerst abhängig machende Medikamente verschreiben? Und das nicht nur bei irgendwelchen müdegeblitzten Prominenten, die sich so ins millionenschwere Soma-Koma schlucken, nein, das geht ja durch alle Schichten, die schlaftablettensüchtige Oma, der Sportschütze, der von Beta-Blockern abhängig ist, der morphinistische Apotheker ist ein nachgerade abgeschmackt klischeebelasteter Topos, und es soll ja ganze Ritalin-Familien nehmen, wo die Eltern das Zeug gleich mitschlucken... Da gehen Tag für Tag Massen von Rezepten über die Ladentheke, unbeanstandet, die meisten müssen die Wische nicht einmal fälschen. Und ich Blödmann komme mir schon wie ein Schwerstabhängiger vor, wenn ich mal eine 20er statt einer 10er Packung Ibuprofen kaufe oder mein Asthmaspray zwei Tage vor der Zeit alle ist, weil mich das schwüle Klima zu vermehrten Kortisonpustern treibt. Inzwischen bekommt man ja, wenn man den Spammails glaubt, auch allerlei Bedarf im Internet - ich habe einmal bei einer englischen Internetapotheke Melatonin bestellt, das kam dann ganz EU aus Holland mit polnischem Beipackzettel, aber so richtig schlafen konnte ich davon auch nicht.
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