Seegen, Franz Xaver (Bildhauer, geb. in Wien 1. October 1724, gest. im Jahre 1780). Es sind drei Künstler dieses Namens, sämmtlich Bildhauer in Wien, bekannt, nämlich: Bartholomäus Seegen, auch Segen (geb. in Wien im Jahre 1684, gest. ebenda 2. December 1761); Johann Bartholomäus S. (geb. im Jahre 1726, gest. in Wien 17. März 1804), und der obige Franz Xaver S. Ob Bartholomäus S. der Vater und Johann Bartholomäus ein Bruder des Franz Xaver S., oder ob sie sonst mit einander verwandt sind, ist nicht bekannt, wie auch über die Arbeiten des Bartholomäus und Johann Bartholomäus weiter keine Nachrichten vorliegen. Hingegen hat sich Franz Xaver durch seine Arbeiten in Holz, Elfenbein und Metall so bemerkbar gemacht, daß sich sein Name in der Kunstgeschichte erhalten hat. Schon 1736, wie de Luca berichtet, also im Alter von erst 12 Jahren, hätte er bereits die Akademie der Maler und Bildhauer in Wien besucht und sich daselbst für die Kunst ausgebildet, dann aber hätte er 1768, also 32 Jahre später, die k. k. Kupferstecher-Akademie in Wien bezogen und war zwei Jahre später Mitglied derselben geworden. Von seinen Arbeiten sind anzuführen: das in Metall ausgeführte Aufnahmsstück für die Akademie „Die Berauschung Loth’s“ vorstellend; – „Ein Crucifix“, gleichfalls aus Metall für den Calvarienberg bei Linz in Oberösterreich; – „Ein Grabdenkmal“, aus Marmor und Metall für den Grafen Apponyi in Ungarn; – „Das Kirchenchor“ und 18 Basreliefs mit „Darstellungen aus dem Leben des h. Romuald“, sämmtlich aus Eichenholz für das bestandene Camaldulenserkloster auf dem Tabor bei Neutra; – „Ein Grab Christi“ und sämmtliche Statuen und Figuren aus Holz für die dem Cisterzienserstifte Neukloster in Wiener-Neustadt gehörige Wallfahrtskirche zu Kirchbüchel; – sämmtliche Figuren für den Hochaltar in der Pfarrkirche zu St. Ulrich in Wien und mehrere Figuren aus Elfenbein für die Jesuiten bei St. Anna in Wien, welche von diesen nach Spanien und Indien geschickt wurden. Seegen war ein sehr geschickter Künstler und für seine Arbeiten hatte er sich den berühmten Donner zum Vorbilde genommen.
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