Ich habe das Gefühl, der gute Toschibar ist wirklich sauer auf mich. Würdigt mich im Forum keines Blickes, scheint mich gar im Verdacht zu haben, an der hinterhältigen Toschidisskampagne beteiligt zu sein, die seit einigen Tagen ihr schamloses Haupt erhoben hat, gänzlich ohne meine Billigung, doch vielleicht mit mir als schuldigem Initiator. Das kam nämlich so: Bei dem Stichwort GeschmackloseStichworte hatte ich ihm eine Scheidung angedichtet, was mir angesichts der Hiobsmäßigkeit der übrigen dort geschilderten Blastererschicksale (Tod durch Skins/Platzen/Hautkrebs) etwas geringfügig vorkam. Nun gut, ein Familienvater, der plötzlich von seiner Frau und Mutter seiner Kinder verlassen wird, das ist eigentlich schon schlimm genug, sollte man meinen, mir als kinderlosem Misogyn hingegen wollte dies zur fortgeschrittenen Stunde nicht ausreichen. Nach Alternativen suchend, verfiel ich zunächst auf die Sequenz Toschibar-stellt-eine-Kerze-ins-Kinderzimmer, doch es gibt gewisse Grenzen, die auch ich respektiere. Verschiedene andere Möglichkeiten wahlweise als zu hart oder zu milde verwerfend, erforschte ich mein eigenes Gewissen, und entsann mich, mit allem leben zu können: als Homosexueller, Parasit oder Reaktionär gescholten zu werden, nicht jedoch mit Zweifeln an meinem Geisteszustand oder dessen Kapazität. Gewisse Parallelen zwischen T. und mir erwägend, so unsere Sympathie für Fußball und weiche Drogen, gebar ich nach kurzem Überlegen das Stichwort Herr-Toschibar-ist-durch-den-IQ-Test-gefallen, wobei die Anrede Herr der Sache, so hoffte ich, ein wenig von ihrer Schärfe nehmen sollte. Aber geschissen: das Stichwort traf auf Akzeptanz bei all jenen Blasterpatienten, denen der forsche Ton Dr. Toschs scheinbar schon lange ein Dorn im Ohr war, verselbständigte sich, und wurde zu einem der weniger statistischen Chartclimber, die ich in den letzten Jahren erschaffen habe. Was nun? Ich hoffe, unsere Beziehung ist nicht gänzlich zerrüttet; im Augenblick arbeite ich an einem Huldigungsgesang auf Toschibars nach eigenen Worten ausgesprochen lang und gerade gewachsenen Penis, in der schwachen Hoffnung, die am Boden liegende Beziehung wieder kitten zu können.
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