Es sollten Hass und Verachtung den Menschen unserer westlichen Gesellschaft heute ein Fremdes sein. Mit leichter Gleichmut sollten wir den Fährnissen, die unsere Gefühle strafen, wie auch die Festen unserer demokratischen Grundwerte bekratzen,gleichsam tanzend überspielen. DumpfesSeiern von Musikanten wie »Sleipnir'« sollten wir am Schädel unserer politischen wie ästhetischen Wohlgeformtheit abprallen lassen können, wie das pseudointellektuelle, um dumpfdämlichdröhnendes Handgeklapper des Volkes buhlendes Gejaule eines ehemaligen und hoffentlich letztmaligen, Kandidaten für das Bundespräsidentenamt, der Frank Rennicke oder so ähnlich heißt. Aber nein, irgendwie fällt es uns schwer, wenn wir erleben, wie uns der dumpfstinkende Wurmfortsatz des alten Bösen zu verarschen versucht, die Contenance zu bewahren. Denn immer wieder erreicht ein Tropfen dieser unsäglichen Schweinereien unser Inneres. Und der bringt das Blut zum Kochen. So dass wir immer wieder sagen müssen, mit dem alten Bertold Brecht: »Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!«