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Darmverschluss

Darmverschluss
Hinter dem Fachbegriff »Ileus« versteckt sich eine lebensbedrohliche Störung des Transports von Nahrungsbrei durch den Magen-Darm-Trakt. Sowohl der mechanisch bedingte Darmverschluss durch eine Einengung, als auch die Darmlähmung (paralytischer Darmverschluß) bedürfen dringend ärztlicher Behandlung. Die hauptsächlichen Krankheitszeichen sind Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. In 90 Prozent der Fälle wird eine Operation notwendig. Wird eine rechtzeitige Behandlung versäumt, kann dies eine Bauchfellentzündung nach sich ziehen, die für die Patienten häufig tödlich endet.

von: Dr. med. Anita Böhm Prof. Dr. med. Doris Henne-Bruns
Erstellt am: 04.06.2001

Inhaltsübersicht:
Das Wichtigste zum Darmverschluss
Die Ursachen für einen Darmverschluß (Ileus) sind vielfältig. Es werden zwei große Gruppen unterschieden: mechanisch bedingter Darmverschluß und Darmlähmung. Starke Bauchschmerzen stehen auch bei dieser Erkrankung im Vordergrund. Die Behandlung ist in der Regel eine chirurgische.

Definition des Darmverschlusses
Bei einem Darmverschluss (Ileus) ist der Transport des Nahrungsbreis durch den Verdauungstrakt im Darm unterbrochen. Engstellen oder Transporthindernisse in Speiseröhre und Magen sind eigene Krankheitsbilder, deren Darstellung an anderer Stelle erfolgt. Ursache für den Darmverschluss kann ein mechanisches Hindernis, wie zum Beispiel eine Geschwulst, sein (mechanischer Ileus), aber auch die Darmlähmung (paralytischer Ileus). Der mechanische Ileus tritt zu 70 Prozent im Dünndarm auf, die Darmlähmung betrifft meist Dünn- und Dickdarm gleichzeitig. Der Sonderfall des so genannten Subileus zeigt im Röntgenbild einen Bewegungsstillstand des Darmtraktes, aber kein eigentliches Passagehindernis.

Anatomische Informationen des Verdauungstraktes für das Verständnis des Darmverschlusses
Der menschliche Verdauungstrakt hat die Aufgaben der Nahrungszerkleinerung und Nahrungsaufnahme zu erfüllen. Wichtige 'Stationen' des Verdauungstraktes sind: Magen, Zwölffingerdarm, Dünn- und Dickdarm.

Häufigkeiten des Darmverschlusses
Das Statistische Bundesamt für Gesundheit berichtet über insgesamt 59.245 Patienten, die 1998 in Krankenhäusern Deutschlands wegen eines Darmverschlusses stationär behandelt wurden. Nicht eingeschlossen sind hierbei die Fälle, wo der Darmverschluss aufgrund eines eingeklemmten Eingeweidebruchs entstanden ist. Im folgenden sind weitere Daten aufgeführt.

Ursachen des Darmverschlusses
Die Unterbrechung der Passage des Nahrungsbreis durch den Darm stellt einen lebensbedrohlichen Zwischenfall im sonst reibungslos ablaufenden Verdauungsvorgang dar. Die schnelle Klärung der zugrunde liegenden Ursache ist für die weitere Therapie entscheidend. Hinter dem Begriff Darmverschluss (Ileus) verbergen sich letztlich eine große Anzahl der verschiedensten Erkrankungen. Diese können den Bauchraum betreffen, aber auch außerhalb der Bauchhöhle ihren Ursprung haben. Ihre Gemeinsamkeit ist das Auslösen einer Störung der Darmpassage (mechanischer Darmverschluss, Darmlähmung). Es ist für den Mediziner eine Herausforderung, aber auch ein Wettlauf mit der Zeit, die jeweilige Ursache für den Notfall zu finden.

Krankheitszeichen des Darmverschlusses
Die Krankheitszeichen beim Darmverschluss sind nicht typisch, nur für diese Erkrankung. Es kann zu plötzlich einsetzenden Bauchschmerzen, Erbrechen, Stuhl- und/oder Windverhalt und Blähungen kommen. In Abhängigkeit von der Form und Ausprägung des Darmverschlusses treten weitere, auch allgemeine, Krankheitszeichen hinzu.

Untersuchungen beim Darmverschluss
Aufgrund von typischen Krankheitszeichen, die auf einen Darmverschluss hinweisen, sind Untersuchungen zur Sicherung der Diagnose notwendig. Im Vordergrund steht die ärztliche Anamnese und die körperliche Untersuchung. Der Arzt wird den Bauch abtasten, beklopfen und mit einem Stethoskop abhören. Zusätzlich können Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen durchgeführt werden. Spezielle Laboruntersuchungen, die ausschließlich typische Veränderungen beim Darmverschluss zeigen, gibt es nicht.

Erkrankungen, die dem Darmverschluss ähneln
Der Darmverschluss erzeugt in der Regel plötzlich einsetzende Bauchschmerzen. Aber auch andere Erkrankungen können ganz ähnliche Schmerzen und Beschwerden bewirken.

Behandlung des Darmverschlusses
Sobald alle Untersuchungen abgeschlossen sind und die Diagnose Darmverschluss feststeht, wird der Patient entweder auf eine Operation vorbereitet, oder es werden nicht-chirurgische Maßnahmen zur Behandlung veranlasst.

Verlauf des Darmverschlusses
Die hohe Sterblichkeitsrate von 25 Prozent nach Operation eines Darmverschlusses zeigt die Bedrohlichkeit dieses Krankheitsbildes. Durch rechtzeitiges ärztliches Eingreifen sind erfreulichere Krankheitsverläufe jedoch eher die Regel.

Vorbeugung des Darmverschlusses
Unter Vorbeugung einer Erkrankung (Prophylaxe) versteht man in der Regel die Druchführung von Maßnahmen oder die Einhaltung von Verhaltensregeln, die der Entstehung einer Erkrankung entgegenwirken sollen. Unterschieden werden müssen solche, die der Patient leisten kann (ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeit, Sport) von denen, die nur vom Arzt durchzuführen sind (Operationen zur Dünndarmfixierung, Dünndarmsonde). Für das Krankheitsbild des Darmverschlusses sind für beide Gebiete Beispiele im folgenden Kapitel zu finden.

Wer hilft bei einem Darmverschluss
Der Patient mit starken Bauchschmerzen muss sich bei einem Arzt vorstellen. Eine andere, als die ärztliche Hilfe, ist nicht sinnvoll und verzögert lediglich die Diagnose und Behandlung.



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