Im »Badehaus am Römerturm« in Köln, was sowieso eine der größten Anlagen dieser Art in Deutschland sein dürfte, habe ich vor Jahren mal einen Darkroom durchwandert, der in seiner Art auch einzigartig sein dürfte. Es war ein sehr langer, schmaler Raum, der durch diese horizontalen Kletterstangen, wie man sie aus alten Turnhallen kennt, so unterteilt war, daß ein langer, in serpentinen gewundener Gang entstand, der zudem nicht völlig duster war, sondern durch irgendwelche Öffnungen unterhalb der Decke ein fahles, schummriges Minimallicht einlies, so daß man nach einigen Minuten wenigstens die Meter unmittelbar um sich herum recht zuverlässig erkennen konnte. Dutzende von nackten Männern waren da zugangen, schlenderten vor und zurück, rieben sich, fassten sich an, hielten ihre Schwänze durch diese offenen Zäune hindurch, liesen sich von jedermann ergreifen, ergrabschen, befriedigten sich und andere. Leises Schnaufen, unterdrücktes Stöhnen war zu hören, ein Schieben und Schlurfen zuweilen, dann und wann mal ein heiseres irgendwas. Zweimal bin ich durch diesen Schlauch gelaufen, eigentlich in dem Vorsatz, hier und da mal hinzulangen, so wie man auch an mir herumgriff - doch dazu in der Lage war ich nicht. Das war mir alles irgendwie »too much«.
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